Um in den Genuss von Zaubersalbei zu kommen, muss man - wohl oder übel - zum Selbstversorger werden. Liebe Gesetzgebung, vielen Dank für das völlig unverständliche Verbot von Salvia Divinorum! Eine andere Möglichkeit wäre es sich Salvia - ähnlich wie Zauberpilze - aus Holland schicken zu lassen. Auf kurz oder lang bleibt nur noch die Selbstversorgung übrig. In diesem Artikel soll beschrieben werden, wie man am besten Salvia Divinorum-Pflanzen kultiviert. Da sie nicht winterfest sind, wird sich dieser Artikel hauptsächlich auf die Indoorzucht beschränken.
Man braucht erstmal einen Steckling oder besser noch eine Pflanze. Wo es die gibt, muss jeder erstmal selbst herausfinden. Zur Not gibt es sie immernoch, frei verkäuflich, im Nachbarland der liberaleren Drogenpolitik.
Schnittlingsbewurzelung
Unbewurzelte Stecklinge (Schnittlinge) müssen erstmal bewurzelt werden. Dafür werden sie in ein verschlossenes durchsichtiges Plastikgefäß welches mit Wasser befüllt ist, getan und hell gestellt. (s. Abschnitt "Licht") Das Wasser sollte täglich gewechselt werden um Fäulniss vorzubeugen. Ergänzend kann man auch ein Stück Kohle mit ins Wasser tun, diese wirkt Anti-fungizid.
Bewurzelungshormone können natürlich ebenfalls verwendet werden, sind aber nicht unbedingt nötig.
Erde und weitere Stecklingsaufzucht
Den bewurzelten Steckling pflanzt man optimalerweise nun in ein Gemisch aus 2/3 Erde und 1/3 Seramis Tongranulat. Die ersten Wochen sollte man die Luftfeuchtigkeit künstlich hoch halten. Am besten geht das mit einer durchsichtigen Plastiktüte, die man über den Steckling stülpt. Allerdings sollte die Tüte keinen Kontakt mit der Pflanze haben.
Nach ca. einer Woche, beginnt man täglich kleine Löcher in die Tüte zu schneiden. Dadurch soll sich der Steckling langsam an die Luftfeuchtigkeit im Raum gewöhnen.
Der pH-Wert der Erde sollte ca. 6-6,5 betragen.
Salvia Divinorum mag eine hohe Luftfeuchtigkeit und wächst bei höherer Luftfeuchtigkeit besser als bei niedriger. Andererseits erhöht eine hohe Luftfeuchtigkeit die Schimmelgefahr.
Licht
Generell gilt: eine künstliche Beleuchtung ist nicht nötig. Salvia Divinorum darf weder direkte (Mittags-)Sonne abbekommen noch zu dunkel stehen. Es eignen sich vor allem Ost- und Westfenster.
Im Winter sollte die Pflanze an einem hellen Ort stehen. Zwar wird sie weniger austreiben als im Sommer und auch einige Blätter verlieren, aber sie wird so den Winter überleben. Erträge wird es wesentlich weniger geben als im Sommer.
Wer dennoch im Winter ernten möchte braucht eine Kunstbelichtung. Hierfür eignen sich einerseits Energiesparlampen (ca. 11 Watt) oder andererseits Leuchtstoffröhren (LSR, ebenfalls ca. 11-20 Watt). Beim Kauf muss man jedoch darauf achten, dass die Leuchtmittel die Lichtfarbe "Coolwhite" oder "Daylight" haben. Diese Lichtfarben haben ein grelleres Licht mit größerem Blauspektrum (im Gegensatz zu den "normalen" - "warmwhite" - Lampen), welches für Pflanzenwachstum nötig ist.
Gießen und Düngen
Die Salvia Divinorum Pflanzen werden optimalerweise einmal komplett durchwässert, wieder etwas antrocknen gelassen, und abermals gut durchwässert. Staunässe ist aber in jedem Fall zu vermeiden! (u.a. Schimmelgefahr!)
Gedüngt werden müssen die Pflanzen eigentlich nur in Hydrokultur. Hier eignet sich Grünpflanzendünger aus dem Gartencenter.
FAQ:
Frage: Wie warm sollte es die Pflanze haben?
Antwort: Am besten wächst sie bei ca. 20-26°C. Sie ist nicht winterfest und Temperaturen zwischen 0 und 20°C wirken sich negativ auf die Gesundheit der Pflanze aus.
Frage: Stinkt Salvia Divinorum?
Antwort: Nein, Salvia Divinorum hat keinen auffälligen Geruch wie andere illegalisierte Pflanzen. Sie ist generell eine sehr unauffällige Pflanze.
Frage: Wie trockne ich meine Ernte?
Antwort: Einfach ein paar Tage im Zimmer liegen lassen.
Frage: Was tun bei Schädlingen?
Antwort: Je nach Schädlingen Insektizide verwenden und/oder eine ca. 1cm große Sandschicht auf die Erde tun. Dies empfielt sich vor allem bei eierlegenden Schädlingen.
Frage: Ist es schwer diese Pflanze zu kultivieren?
Antwort: Salvia Divinorum verzeiht viele Fehlschritte, ist genügsam und wächst auch in europäischen Breitengraden problemlos und ohne viel Aufwand.
Frage: Kann ich den Ertrag irgendwie steigern?
Antwort: Ja. Durch perfekte Bedingungen und beschneiden (ab ca. 30cm Höhe). Dafür das neu austreibendes Blätterpaar vorsichtig abschneiden und warten. Mit etwas Glück wächst die Pflanze nun zweigeteilt weiter.
Frage: Wieviel kann ich ernten?
Antwort: Man sagt man solle immer maximal ein Drittel der Blätter ernten. Bei kleinen Pflanzen weniger. Viele Grower verwenden sogar nur die Blätter die abfallen.
Bei weiteren Fragen gebe ich gerne Auskunft (soweit möglich). Einfach fragen!
(Dieser Artikel ist rein theoretisch anzusehen. Niemals würde "badelzseinbloeck" Menschen dazu anregen illegalisierten Tätigkeiten nachzugehen.)
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