Nachdem vor wenigen Tagen ein deutscher Bischof Vergleiche zwischen Nazideutschland und Israel zog (ich berichtete) meldete sich nun der Zentralrat der Juden (ZDJ) zu Wort.
Ausgehend von der Gleichsetzung von palästinensichen Städten mit dem Warschauer Ghetto kommentierte der Vizepräsident des ZDJ, Dieter Graumann: "Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr". Graumann stellte weiterhin klar: "Wer aber deren Lage mit mit dem Leiden der Juden in Ghettos der Nazis gleichsetzt, der hat aus der Geschichte nichts gelernt. Diese Äußerung hat antisemitischen Charackter."
Schimon Stein, Israels Botschafter in Deutschland, warf den Bischöfen Demagogie, Dämonisierung Israels und moralisches Versagen vor. Er erinnert weiterhin an die mehr als 1000 Juden, die seid dem Jahr 2000 an palästinensichem Terror gestorben sind. Bezogen auf die PalästinenserInnen sagt er "Das Erhalten des Lebens hat Vorrang vor der Qualität des Lebens, das sollten selbst Bischöfe nicht vergessen".
Aber auch andere Bischöfe, z.B. ein Kollege von Gregor Maria Hanke, Walter Mixa, machten aus ihrem antisemitischem Gedankengut keinen Hehl. So sprach Walter Mixa ganz unbefangem von "israelischem Rassismus". Gregor Maria Hanke distanzierte sich inzwischen selbst von seinen eigenen Aussagen und verwies auf die "Erschütterung über die Situation der Palästinenser".
Der ZDJ erwartet nun eine Klarstellung von Kardinal Karl Lehmann, dem Vorsitzendem der Bischofskonferenz.
Nachtrag, 20Uhr
Wie die Tagesschau soeben berichtete bedauert Karl Lehmann die Aussagen der Bischöfe. Weiterhin erklärte er, dass "niemand die Gefühle der Israelis habe verletzen wollen".
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