Samstag, 29. Dezember 2007

Absurde Logik

Doch dank einer aufmerksamen und engagierten israelischen Soziologin namens Tal Nitzan weiß man jetzt, dass die IDF sich noch weit ärgerer Unterdrückungsstrategien befleißigt als bisher angenommen: Ihre Soldaten vergehen sich nämlich nicht an palästinensischen Frauen – und demonstrieren damit erst recht ihren abgrundtiefen Rassismus. Denn durch diese Unterlassung zeigen die uniformierten Männer, wie Nitzan herausfand, dass ihnen diese Frauen noch nicht einmal eine Vergewaltigung wert sind. Außerdem wollen sie so eine Erhöhung der Geburtenrate in den palästinensischen Gebieten vermeiden.

Ganz schön verrückt. Anderseits aber auch ganz schön lustig. weiterlesen bei Lizas Welt.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Antifa heißt Angriff!

"Hitler hat den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen: ihr Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts Ähnliches geschehe."
Theodor W. Adorno


Nazis maschieren vermehrt auf, sie hetzen Migranten, "Assoziale", Juden, Antifas; sie schlagen, treten und töten sogar manchmal Menschen, die nicht in ihr diffuses Weltbild passen. Sie sitzen ganz legal durch demokratische Wahlen in Parlamenten. Ihre Präsenz ist unüberseh- und unüberhörbar. Nebenbei steigen neben staatlicher finanzieller Förderung (Wahlkampfkostenrückerstattung, wegen der Wahlerfolge) auch die Mitgliederzahlen der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). [1]
Trotzdem werden bedrückend viele Menschen nicht müde, die von den Nazis ausgehende Gefahr für Leib und Leben Unschuldiger zu verharmlosen oder gar ganz zu leugnen. Sie gestalten sich ihre eigene Welt in der Nazis ein Randproblem sind, dem kaum Bedeutung zuzumessen ist. Dass diese verharmlosende Einstellung gegenüber den Rechtsextremisten nicht der Wirklichkeit entspricht zeigt z.B. die steigende Häufigkeit Rechtsextremer Straftaten. Im Jahr 2006 ist nach Angaben des Bundeskriminalamts die Zahl rechter Straftaten um 14 Prozent auf mehr als 18.000 Delikte angestiegen - der Höchststand rechtsextremer Straftaten seit der Wiedervereinigung 1990. Im Jahre 2004 gab es 832 rechtsextreme Gewalttaten, im Jahr 2005 waren es schon 1034 und für das Jahr 2006 ist ein Zuwachs von acht Prozent auf etwa 1100 einschlägige Delikte zu verzeichnen. [2] 2004 zog die Rechtsextreme NPD in den Sächsischen Landtag ein, 2006 schaffte sie es in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern [3] und bezüglich der nächste Bundestagswahl (Herbst 2009) werden die Politiker der NPD nicht müde zu betonen, dass sie dort ebenfalls einziehen werden. [4]

traditionelle Vorstellungen

Gelernt haben die Nazis vieles aus der Geschichte. Auf jeden Fall deutlich mehr als diejenigen, die immernoch Appeasement und Verständniss gegenüber Neonazis an den Tag legen. Gerade die NPD hat von von Hitlers Machtergreifung viel gelernt. So schaffen sie es mit Forderungen wie "Arbeit für Deutsche" oder ",Fremdarbeiter‘ stoppen" einen staatlichen und rassistischen Ausgrenzungsmechanismus, der zwingen mit der Konstitution einer Nation einher geht, in aller Totalität zu reproduzieren. Für als "nichtdeutsch" klassifizierte Menschen ist hier kein Platz. Und wer als "nichtdeutsch" gilt ist klar. Kommunisten, Linke, Antifas, Arbeitsunwillige, Behinderte, Freidenker, Ausländer, Homosexuelle und vor allem gegen Juden richtet sich der neonazistische Hass, der oft genug auch in die Tat umgesetzt wird.
Antiamerikanismus und Antisemitismus bleiben die wohl wichtigsten Komponenten neonazistischer Ideologie. Israel wird, stellvertretend für alle Juden, "kritisiert". Eine Handlung die das Ressentiment gegenüber Juden dem aktuellen Diskurs anpasst und den Antisemitismus - als Antizionismus - auf den "Juden unter den Staaten" (Alan M. Dershowitz) reproduziert. Für sie gilt nicht nur alles böse als jüdisch sondern auch alles jüdische als böse. Es verwundert da keineswegs, dass NPD Funktionäre in der arabischen Welt und deren antisemitischen Vernichtungswahn sympathisieren, welcher übrigens in großem Maße erst durch die nationalsozialistischen Beziehungen zur Arabischen Welt entstand. Der iranische Präsident, Mahmud Ahmadinedschad, sowie das Mullah-Regime im Allgemeinen werden als strategische Partner für Deutschland und als Gegner "der Juden" begriffen. Da das iranische Regime doch recht eindeutig nach Massenvernichtungswaffen - v.a. Atombomben - strebt [5] und gleichzeitig davon redet, dass "zionistische Gebilde" zu beseitigen, verwundert die Sympathie von deutschen Neonazis für die iranischen Mullahs keineswegs. Aber auch andere Gruppierungen, wie die libanesische Hisbollah oder die palästinensischen Terroristen der Hamas werden für ihren antijüdischen und antiwestlichen, antiamerikanischen Kampf geschätzt.

Die Vereinigten Staaten von Amerika werden als Siegermacht des Zweiten Weltkrieges und Schutzmacht Israels zugleich gehasst. Die mit Amerika verbundenen Werte wie v.a. der Demokratie, stehen die Nazis besonders ablehnend gegenüber, sehnen diese sich doch nach einer Führungsperson und eben nicht nach politischer Selbstbestimmung, sprich Emanzipation.

Dank dieser kurz und unvollständig beschriebenen Parallelen zum Nationalsozialismus sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass es sich bei den Neonazis durchaus um Menschen von sehr ähnlichem Schlag handelt, wie es die Nazis in der Weimarer Republik und im Dritten Reich waren. Mögen Einzelheiten durchaus variieren bleibt der eliminatorische Antisemitismus, die antiwestliche und antidemokratische Linie doch erhalten. Gewalt gegen Andersdenkende gehört zur Selbstverständlichkeit und wird immer wieder praktiziert.

Eine Randgruppe?

Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, Neonazis seien eine Randgruppe, der keine weitere Beachtung geschenkt werden müsse. Ja, mehr noch. Eigentlich seien die Antifaschisten am Erstärken, der neonazistischen Strukturen mindestens Mitschuld. Würde man die Nazis einfach in Ruhe lassen, würde das Problem von selbst wieder verschwinden.
Diese schnell aufgestellte Behauptung enthebt nicht nur die Neonazis ihrer Verantwortung, die sie - wie jeder andere Mensch auch - für ihr Handeln übernehmen müss(t)en; sie erklärt auch noch diejenigen, die sich gegen NS-Rehabilitierer engagieren zu den eigentlichen Tätern. Im Grunde ist dieses Argumentationschema mehr der Selbstberuhigung denn der Logik verpflichtet. Wenn sich niemand gegen das Verbreiten neonazistischer Ideologie zur Wehr setzt bzw. Gegenöffentlichkeit schafft, haben es die Nazi-Kader wesentlich leichter ihre Landser zu rekrutieren.

Über Neonazis, sowie deren Ideologie und Ziele zu informieren ist eine Notwedigkeit, die schlicht und ergreifend nötig ist, um "die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln" sowie den "Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit" (Schwur der Häftlinge von Buchenwald) zu gewährleisten. Das Nichtstun kommt einer Duldung neonazistischen Gedankenguts gleich und man macht sich so zum Komplizen der Neonazis.

Dass es sich bei Neonazis um eine Randgruppe - wenn auch eine recht große und stetig wachsende - handelt, mag stimmen. Nichts desto trotz gibt es genug "normale" Deutsche, die zentralen Aussagen der neonazistischen Ideologie teilen. So meinen z.B. 43,8% der Menschen aus dem Osten und 35,2% der Westdeutschen, „dass Ausländer nur nach Deutschland kommen um den Sozialstaat auszunutzen“. [6] 81,9% der Deutschen werden wütend, „wenn sie daran denke, wie Israel die Palästinenser behandelt“ und 86% finden es „ungerecht, dass Israel den Palästinensern Land wegnimmt.“ [7] Diese Aussagen stehen nur exemplarisch für eine ganze Reihe weiterer rassistischer und antisemitischer Einstellungen der Durchschnittsbevölkerung. Und genau darin liegt das eigentliche Problem. Die Massen bleiben nicht auf der nötigen Distanz zu den Nazis. So fällt es ihnen leicht die "Mitte der Gesellschaft" für sich zu gewinnen. Das ist der eigentliche Skandal. Der Status quo Deutschlands.

Angriff? Worauf?

Um auf den Titel dieses Artikels zurückzugreifen, muss natürlich die Frage beantwortet werden, was genau denn jetzt angegriffen werden soll. In erster Linie ist die Phrase symbolisch zu verstehen. Ein Angriff muss nicht zwingend mit körperlicher Gewalt einher gehen. In erster Linie ist es wichtig Ideologiekritik zu üben. Also einen Angriff auf die Ideologie zu tätigen.

Einen körperlichen Angriff auf Nazis sollte man trotzdem nicht gänzlich ausschließen. Um es mit den Worten von jemanden zu sagen, dessen Autor mir nicht bekannt ist: "Was mich an ihnen [den Nazis] interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein." [8] Die Forderung Nazis an dem zu hindern, was diese tun wollen ist auch im Sinne des Adornschen Imperatives (s. o.). Jene an dem Tun zu hindern, die einen positiven Bezug auf Auschwitz haben und/oder einer Wiederholung der Shoah oder Ähnlichem interessiert sind, müssen mit allen Mitteln daran gehindert werden.

Gerne wird diese Forderung als Indiz für die "faschistoide" Herangehensweise von Antifas aufgeführt. Man sollte sich aber im klaren darüber sein, dass man so einen unschuldigen Migranten, der auf Grund seines Geburtsortes verkloppt wird auf die gleiche Stufe wie eben diesen Schläger stellt. Außerdem trägt der Neonazi eine moralische Schuld, weil er absolut nichts aus der Geschichte gelernt hat - im Gegenteil: er findet die Verbrechen auch noch gut!


[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,356199,00.html & http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaldemokratische_Partei_Deutschlands
[2] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,474351,00.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Landtagsabgeordnete_der_NPD
[4] http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=2921668/luaev4/index.html
[5] s. u.a. http://images.zeit.de/text/online/2007/50/interview-israel-iran-shueftan
[6] http://library.fes.de/pdf-files/do/04088a.pdf
[7] http://www.honestly-concerned.org/Heitmeyer2.htm#TEIL1
[8] http://blog.rbb-online.de/roller/fritzblog/entry/darf_man_mit_nazis_reden

Montag, 24. Dezember 2007

Frohe Weihnachten

Ist heute eigentlich schon Weihnachten oder nur Heiligabend? Und daraus resultierend: Ist ein "Frohe Weihnachten" in der Überschrift angebracht? Naja, wer weiß. Und wen interessiert das überhaupt?

Hier im Blog geht's dann vorraussichtlich nächstes Jahr weiter (wobei ich mich weigere irgendetwas verbindlich festzulegen). Also guten Rutsch, Frohes Neues und bis dann.

Samstag, 22. Dezember 2007

Bürokratie vs. Salvia-Verbot

Mit der Bürokratie habe ich so meine Probleme. Das ist alles viel zu verwirrend und wer da noch durchblickt hat durchaus Respekt verdient. Einer von diesen "Durchblickern" heißt "gigaschatten". Ihm sind die folgenden Zeilen zu verdanken, die ich - dreißt wie ich bin - mir kurz ausgeliehen habe.


Jeder Jurist und Nichtjurist, der nur mal das BtMG überfliegt und die Antwort der Regierung auf die Anfrage der Grünen kennt, sieht doch sofort: Die Aufnahme von SD in das BtMG wäre ein Verstoss allein schon gegen §1 Abs. 2

(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, nach Anhörung von Sachverständigen durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Anlagen I bis III zu ändern oder zu ergänzen, wenn dies

1. nach wissenschaftlicher Erkenntnis wegen der Wirkungsweise eines Stoffes, vor allem im Hinblick auf das Hervorrufen einer Abhängigkeit,
2. wegen der Möglichkeit, aus einem Stoff oder unter Verwendung eines Stoffes Betäubungsmittel herstellen zu können, oder
3. zur Sicherheit oder zur Kontrolle des Verkehrs mit Betäubungsmitteln oder anderen Stoffen oder Zubereitungen wegen des Ausmaßes der mißbräuchlichen Verwendung und wegen der unmittelbaren oder mittelbaren Gefährdung der Gesundheit

Abs. 2.1 ist nachweislich nicht erfüllt, da keine wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen - siehe Antwort auf Anfrage der Grünen diesbezüglich. Würden Studien vorliegen, wird man dort sicherlich erkennen, dass SD kein Suchtpotential aufweist. Eine Beobachtung der Konsumgewohnheiten von SD Anwendern wird das sicherlich eindeutig belegen. SD ist zudem nicht euphorisierend, was i.d.R. der Hauptauslöser psychischer Abhängigkeit darstellt. Für eine potentiell physische Abhängigkeit gibt es keine Indikatoren.

Abs. 2.2 trifft in Bezug auf SD nicht zu, da ein Betäubungsmittel ja durch das BtMG oder das AMG definiert wird, d.h. der Hauptwirkstoff Salvinorin A bislang kein Betäubungsmittel darstellt und auch ohne wissenschaftliche Studien, die einen solchen Status gem. 2.1 belegen auch nicht als Betäubungsmittel bezeichnet werden kann. Es ist weiterhin auch nicht belegt, dass sich aus SD ein anderes, bereits bekanntes Betäubungsmittel herstellen lässt.

Abs. 2.3 trifft ebenfalls in Bezug auf SD nicht zu, da SD nicht als Betäubungsmittel bezeichnet werden kann (s.o.), keine Studien bzgl. einer gesundheitlichen Gefährdung existieren und diese somit auch nicht unterstellt werden können, keine Schadensfälle durch kurz- oder langzeitigen Gebrauch bekannt sind. Im Gegenteil entfallen bei der Anwendung von SD alle physiologischen Indikatoren für eine gesundheitliche Belastung. Eine lethale Dosis ist praktisch nicht möglich und selbst eine extrem hohe Dosierung wirkt sich nur kurzzeitig, falls überhaupt auf das Wohlbefinden des Anwenders aus.

Da auch der Gesetzgeber Gesetzen unterliegt, ist im Falle einer Aufnahme in das BtMG eine Sammelklage angebracht, da hier lediglich ohne wissenschaftlichen Hintergrund spekuliert wurde. Dies kann man auch schon aus der Antwort auf die Anfrage der Grünen bzgl. SD entnehmen, in der SD mit anderen Wirkstoffen verglichen wird, die in keinem Bezug dazu stehen.

(3) Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt in dringenden Fällen zur Sicherheit oder zur Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates Stoffe und Zubereitungen, die nicht Arzneimittel sind, in die Anlagen I bis III aufzunehmen, wenn dies wegen des Ausmaßes der mißbräuchlichen Verwendung und wegen der unmittelbaren oder mittelbaren Gefährdung der Gesundheit erforderlich ist. Eine auf der Grundlage dieser Vorschrift erlassene Verordnung tritt nach Ablauf eines Jahres außer Kraft.


Sollte man sich auf Abs. 3 als Begründung für eine Aufnahme von SD in das BtMG heranziehen, wird man bis Anfang 2009 andere Gründe (er)finden müssen, ansonsten fällt der Wirkstoff nach Ablauf eines Jahres aus dem Katalog heraus und ist somit Anfang 2009 wieder legal.

Praktisch wäre die gesamte Diskussion überflüssig und kostet (mal wieder) nur Steuergelder. Selbst eine Studie mit minimaler finanzieller Aufwendung würde schnell erkennen lassen, dass der Grund für eine Aufnahme in das BtMG - nämlich ein Suchtpotential - nicht erfüllt wird. Stattdessen bleibt das Recht auf Selbstbestimmung und persönlicher Entfaltung für diejenigen, die SD im Rahmen der Selbsterfahrung verwenden, völlig auf der Strecke - und genau das ist, was unsere Regierung viel zu bereitwillig in Kauf nimmt. Dies und einige andere Neuerungen, wie z.B. die Vorratsdatenspeicherung halte ich für eine mehr als bedenkliche Tendenz. Muss ich mich von einer Regierung, die meine Rechte mit Füssen tritt kriminalisieren lassen - und das teils schon präventiv?

Und es mit den Worten unseres kleinen grünen Freundes Meister Yoda zu sagen: Ich spüre eine Korrumpierung der Macht.

Im Original: http://www.salvia-community.net/index.php?showtopic=7271&st=105&p=96999&#entry96999

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Du kannst oben in der Ecke steh'n...

...ich will lieber tanzen gehen.

Endlich ist das Video zu "Lustprinzip" von Egotornic fertig - und macht seinem Namen alle Ehre.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Zaubersalbei III - Der Irrweg des Vebots

Ein Referentenentwurf, der zur Zeit im Internet kursiert, bringt nahezu alle Salvianauten in Aufruhr. Dieser sieht vor den Aztekensalbei, mit botanischem Namen Salvia Divinorum, zu illegalisieren. Pflanzen und Pflanzenteile sollen einen Eintrag ins BtMG erhalten.

Über den gesundheitsschädlichen Status von Salvia Divinorum wird in der Politik viel geredet. Wobei die Wörter "gerätselt" oder "geraten" an dieser Stelle zutreffender sind. Am besten passt villeicht - um im thematischen Vokabluar zu bleiben - das Wort "halluziniert". Neben dem gesundheitlichen Aspekt fehlt der Politik vor allem eines. Argumente.

In einer Antwort des Deutschen Bundestages auf eine Schreiben von mehreren Politikern heißt es, dass "der Bundesregierung keine Prävalenzdaten zu Salvia divinorum" vorliegen. [1] "Als einzige sogenannte biogene Droge [werden] psilocybinhaltige Pilze erfasst" heißt es weiter in dem Dokument. Die Frage, ob der Bundesregierung Erkentnisse über "Fälle von gesundheitlichen Schädigungen im Zusammenhang mit dem Konsum von Salvia divinorum in Deutschland" vorliegen, wird vom Bundestag verneint.
Trotz der selbst zugegebenen Inkompetenz ist sich der Bundestag sicher, dass "Der Konsum dieser biogenen Drogen [...] zu schweren Bewusstseinsveränderungen, Psychosen und anderen gesundheitlichen Schädigungen führen [kann]". An anderer Stelle heißt es, diesmal speziell über den Aztekensalbei: "Über mögliche Risiken des Salvia-Konsums ist nicht viel bekannt, da die Pflanze bisher wenig untersucht wurde". Trotz dieser ehrlichen Urteilen, klagt der Bundestag den Zaubersalbei an.

über die psychische Wirkung und andere Vorurteile

"Da es sich um ein Halluzinogen handelt, muss man davon ausgehen, dass der Konsum von Salvia auch die für Halluzinogene typischen psychischen Risiken nach sich ziehen kann. Bei Halluzinogenen besteht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit mit dem Wunsch, den erlebten Rausch immer wieder herbeizuführen." Was logisch klingen mag und dazu eine der wenigen wenigstens halbwegs logischen Stellen im Dokument makiert, entspricht aber keineswegs den vielen individuellen Erfahrungen der Salvia-Konsumenten. Beinahe alle Konsumenten berichten von "heftigen Trips", die sie erstmal verarbeiten müssten, bevor sie einen weiteren Salvia-Trip erleben möchten. Von einem Konsumenten, der umgehend nach einem Salvia-Trip einen weiteren erleben wollte, ist nichts bekannt. Von der "Gefahr einer psychischen Abhängigkeit mit dem Wunsch den erlebten Rausch immer wieder herbeizuführen" kann daher definitiv nicht die Rede sein.

Weiter heißt es "Bei regelmäßigem Konsum kann es zu einer Toleranzbildung kommen." Obwohl bei Salvia Divinorum normalerweise von einer sogenannten umgekehrten Toleranz, die Rede ist wird die Behauptung aufgestellt, man müsse im Laufe der Zeit mehr Aztekensalbei konsumieren um einen Effekt wie zu Beginn des Konsums zu erzielen. Was letzlich an einer Toleranzbildung, wenn es diese denn gäbe, so schlimm sein sollte bleibt auch unbeantwortet. Die schlimmste aller denkbaren Folgen wäre, dass Medikamente - sollte es diese jemals auf der Basis von Salvia Divinorum geben - nicht mehr oder nur eingeschränkt wirken könnten. Alles in allem ist die Anklage bezüglich der Toleranz nicht nur sachlich falsch, sondern - sogar ungeachtet dessen - unwichtig, da es ohnehin keine Medikamente auf Salvia Divinorum-Basis gibt.

Auch die nächsten beiden Argumente entpuppen sich als unzutreffend. Der häufige Konsum, könne "zu einer Verringerung der Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit" führen wird behauptet. Auch "Psychosen können nicht ausgeschlossen werden." Die Wahrscheinlichkeit hiervon ist aber gänzlich gering. Zum einen ist der Zaubersalbei nicht Schuld an der möglichen Psychose. Psychosen werden höchstens von psychoaktiven Mitteln hervorgebracht bzw. aktiviert. Existiert haben sie aber schon vorher. Hinzu kommt, dass auch diese Behauptung nicht auf Beispiele gestützt werden kann. Im Gegenteil. Der Zaubersalbei gilt als eine der wenigen Drogen die weder ein Abhängigkeitspotential besitzen oder dafür bekannt sind, dass Menschen auf ihnen hängen bleiben. Völlig außer Acht gelassen werden in diesem Zusammenhang auch Drittvariablen. Auch diese sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Mit der angeblichen Verringerung der Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit verhält es sich genauso. Auch diese ist nicht ernsthaft belegbar. Stattdessen berichten viele Konsumenten davon, in ihren Trips einen erhellenden Blick auf sich selbst und ihre Situation bekommen zu haben. Die Wahrnehmungsfähigkeit wird also nicht verringert, sondern erweitert.

letale Dosis, toxische Wirkung und andere Risiken

Auch bezüglich einer letalen Dosis oder einer toxische Dosis muss dem Bundestag Nachhilfe erteilt werden. Eine letale Dosis, also die Doses die einen durchschnittlichen Menschen umbringt, lässt sich wenn zwar nicht exakt bestimmen so doch eingrenzen. Versehentlich hat bereits jemand ein Gramm 30x Extrakt geraucht. Diese Überdosis entspricht etwa einer Autofahrt mit 1500km/h durch die geschlossene Ortschaft oder 60 Promille Alkohol im Blut. Eine Vergleichbare Überdosis von Alkohol oder auch Nikotin hätte den Konsumenten das Leben gekostet. Abgesehen von einem sehr heftigen Trip, geht's dem Salvia-Konsumenten aber gut. Folgerichtig bemerkt jemand in dem Forum, in dem der Vorfall aus 1. Hand geschildert wurde, dass es - sogar für Dumme - unmöglich ist durch den Konsum von Salvia Divinorum zu sterben. [2]

Der geschilderte Vorfall ist sicher auch Beweis genug für die nicht vorhandene toxische Wirkung. Alkohol, Nikotin, Gammelfleisch oder der selbstgeerntete Speisepilz, der sich doch als ein giftiger entpuppt, sind nicht nur nachweislich gefährlicher, sondern dazu auch noch vollkommen legal. Nicht mal über ein Verbot dieser Waren wird nachgedacht. Im Gegenteil: Mit Ausnahme der Pilze, verdient und fördert der Staat den Verkauf sogar. Ob darin der eigentliche Anstoß für das Verbotsverfahren liegt? Denkbar ist dies allemal. Im zwölfköpfigen Sachverständigungsausschusses gibt es Vertreter aus der Klinischen Pharmakologie, der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft sowie des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. und des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller. Denen käme es nur Recht, die Pflanze und ihr medikamentöses Potential so für sich zu beanspruchen. Dann würde der Bundestag bald villeicht auch "Anwendungsmöglichkeiten von Salvia divinorum auf der Grundlage der evidenzbasierten Medizin" sehen. Bisher ist dies nicht der Fall. Die Pharmaindustrie wird das wohl aber zu ändern wissen - genießt sie erstmal den Vorteil den Zaubersalbei für sich allein entdecken und vermarkten zu können.

Die Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker zieht ganz ähnliche Schlüsse bezüglich des Risikos von Salvia Divinorum. Der Deutsche Bundestag zitiert sie mit den Worten, "dass man von einem hohen, bisher aber nicht quantifizierbaren Risiko ausgehen muss." Hier muss stark eingeschränkt werden.
Es stimmt, dass bestimmte Risiken beim Konsum vom Zaubersalbei bestehen. Diese können durch die richtige Vorbereitung aber minimalisiert werden und bestehen zum Großteil nur beim Konsum selbst. Hier wäre richtige Aufklärung - nicht Verbot und Dramatisierung der richtige Weg. Zu den größten Risiken zählt sicher der mögliche Kontrollverlust beim Rauchen. So können leicht Brände entstehen, weil das Rauchgerät nicht mehr weggepackt werden kann. Näheres ist dem Artikel über Gefahren im Umgang mit dem Zaubersalbei zu entnehmen.

Verbot wegen Aufklärung?

Drogen zu beschaffen ist in der Regel kein Problem. Legalität hin oder her - wer eine Droge wirklich haben will bekommt sie auch. Dass Verbote eher kontraproduktiv sind - also das Interesse an einer Substanz eher vergrößern als verkleinern ist ebenfalls konsens. Ziel einer vernünftigen Drogenpolitik sollte daher die nüchterne Berichterstattung über die Substanzen sein.
Im Falle von Salvia Divinorum geschiet und geschah genau das - eine rege Berichterstattung über Salvia Divinorum. Und, weil sich scheinbar viele Menschen lieber informier(t)en anstatt irgendetwas zu konsumieren, erwägt man nun ein Verbot. Im O-Ton liest sich das wie folgt: "Der Betäubungsmittel-Sachverständigenausschuss nach § 1 Abs. 2 BtMG hat seine Empfehlung vom 18. Juni 2007 mit dem Hinweis auf das Gefährdungs- potential, Berichte über Missbrauchsfälle, der wachsenden Internetpräsenz der Droge und einer wachsenden 'User-Gemeinde' begründet und eine Unterstellung unter das BtMG für geboten erachtet."

Mit anderen Worten. Würde es keine Aufklärung und kein öffentliches Interesse am Zaubersalbei geben, würde nicht über eine Illegalisierung nachgedacht werden. Das Publizieren von Informationen sowie deren Austausch - mit der Absicht aus den Fehlern anderer zu lernen - werden mit dem Verbot also bestraft. Ob die zuständigen Politiker wohl diese abstruse Logik verstehen?

Der Garten als Drogenplantage

Viele ganz gewöhnliche, augenscheinlich harmlose Pflanzen können als Drogen miss- bzw. gebraucht werden. "Beispiele solcher psychoaktiver Drogen sind: Damiana-Blätter bzw. Kraut (Turnera diffusa), Betelnüsse (Semen Arecae), Traumkraut (Dream Herb; Calea zacatechichi), Quebracho-Rinde, Sinicuichi (Heimia salicifolia), Helmkraut (Scutellaria laterifolia) und Turkmenische Minze (Lagochilus inebrians) [...] Amanita muscaria, der Fliegenpilz, Psilocybin-haltige Pilze wie Psilocybe semilanceata, der spitzkegelige Kahlkopf, Atropa belladonna, die Tollkirsche und Datura stramonium, der Stechapfel." Und dies ist nur ein Bruchteil aller legal highs. Das sehr gefährlichen Nachtschattengewächse Engelstrompete (Brugmansia) sollte in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt bleiben. Diese Pflanze steht zudem in vielen heimischen Gärten und ist auch oft für Kinder erreichbar. Ähnliches gilt für die zitierten Pflanzen. Übrigens ist die Psychoaktivität dieser z.T. auch fragwürdig. Damiana z.B. ist ein Tabakersatz, der höchstens theoretisch psychoaktiv ist. Aber ist das nicht ohnehin jede konsumierbare Substanz?

Konsequent wäre es, alle oder keine dieser Pflanzen zu verbieten. Das Verbot von Salvia Divinorum wird bestenfalls dazu beitragen auf andere legal highs umzusteigen. Diese wären z.B. die Engelstrompete oder der Stechapfel - also viel gefährlichere Pflanzen.

Illegalisierung, Kriminalisierung und der Schwarzmarkt

Wie bereits angesprochen wird ein Salvia-Verbot wohl kaum einen Konsumstopp herbeiführen, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eher gegenteiliges bewirken. Bürger, die heute noch legal ihre Pflanzen anbauen, werden schon morgen dafür kriminalisiert. Betriebe werden teilweise schließen müssen und Shops werden mit Einbußen zu rechnen haben.

Schlimmer wiegt die Tatsache, dass mit Sicherheit schnell ein Schwarzmarkt entstehen würde. Dort gibt es keine Qualitätskontrollen und damit sind ernsthafte gesundheitliche Schäden bereits vorprogrammiert. Streckmittel wie feine Glasscherben oder, wie kürzlich bei Cannabis passiert, Blei stellen ein sehr viel größeres Gefahrenpotential als die Droge selbst dar. [3] Die längst überlastete Judikative wie auch die Exekutive werden zudem mit Straftaten aufgehalten, anstatt sich ernsthaften Problemen widmen - wie z.B. dem Erstärken neonazistischer Organisationen und der Etablierung bzw. Verfestigung rechtsextremen Gedankenguts.

Abschluss

Das Verbotsverfahren von Salvia Divinorum stützt sich großteils auf Vermutungen, nicht aber auf belegbare Tatsachen. Wesentlich gefährlichere Substanzen, wie z.B. Alkohol oder die Engelstrompete sollen nicht illegalisiert werden. Der relativ harmlose Zaubersalbei hingegen schon.

Nach einem Verbot wird die Droge auf dem Schwarzmarkt erhältlich sein und die Zahl der Konsumenten vermutlich steigen. Es wird finanzielle Einbußen geben und auch die Justiz sowie die Exekutive werden unter dem Verbot leiden.

Ein Verbot kann nur als Versagen der Drogenpolitik, sowie als willkürliche Maßnahme in einem aussichtlosen Kampf gegen den Rausch gedeutet werden.

PS: Es scheint nur eine Frage der Zeit so sein bis auch das Küssen illegalisiert wird. Mit gutem Grund übrigens: es kann nicht nur Krankheiten übertragen, den Tod durch Erstickung herbeiführen, auch eine letale Dosis erscheint plausible. Stichwort Herzkreislaufzusammenbruch. Erschwerend kommt hinzu, dass bis jetzt alle Menschen die in ihrem Leben auch nur ein einziges mal geküsst haben starben.


[1] dieses Zitat, sowie die folgenden können unter folgendem Link eingeshen werden http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/061/1606150.pdf
[2] vgl. http://www.salvia-community.net/1g_30x_Extrakt_Ich_aufloesung-t6234-s15.html
[3] http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/chemie/marijuana_blei.html

Irrtümer vorbehalten! Vor dem Salvia-Konsum ist eine gute und ausgewogene Kenntnis aus verschiedenen Quellen unbedingt notwendig!

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Erster!


Ehre oder Schande? ;-)

Dienstag, 11. Dezember 2007

Wort zum Dienstag

Der Neonazi von heute ist zehnmal so schuldig wie der von früher.

Arno Lustiger, deutsch-jüdischer Historiker und Schriftsteller, Interview in "Das Parlament", Ausgabe vom 31. Januar 2005

Montag, 10. Dezember 2007

Nachtrag

Samstag, 8. Dezember 2007

Lasst das Licht an!

Der böse Klimawandel lässt mit seinen sommerlichen Temperaturen nicht nur auf sich warten, sondern möchte jetzt auch noch den Strom verbieten.

Dabei ist der CO2 Ausstoß garnicht schuld am Klimawandel. Also: Setzt ein Zeichen gegen Lügen und lasst das Licht an!

Für Sommer im Winter und das Recht auf Licht!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Antisemitismus in Deutschland hat andere Standarts

Dass Deutschland ein Problem mit der Geschichtsschreibung hat, ist nichts neues. Auch, dass ähnliche Exzesse wie 1933 im "neuen" alten Deutschland passieren ist bekannt. Aber darum geht es garnicht. Es geht viel mehr um eine ungewollte Selbstironie seitens der bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung.

Am 1. April 1933 veranlassten die Nationalsozialisten jüdische Geschäfte, Warenhäuser, Banken, Arzt-, Rechtsanwalts- und Notarspraxen zu boykottieren. Dabei wurden die Besitzer nicht nur wirtschaftlich sondern in der Regel auch körperlich geschädigt. Halt die Volksgemeinschaft bei ihrem Gemeinschaftsprojekt "Judenfrage" - kennt man ja. Symbol dieser Ausschreitungen wurde dieser Herr zur Rechten.

In einer Dokumentation im Geschichtsunterricht sagte der Sprecher zu Bildern vom Judenboykott am 1. April 1933:

Noch fühlte Hitler sich nicht stark genug dem Hass gegen Juden offen nachzugehen.

Ein Volk, welches zu fast 2/3 der Meinung ist, "dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden" [1] muss sich natürlich irgendwie von der Schuld befreien. Da zählen lebende Juden natürlich wenig. Die kann man ja vernachlässigen. Getreu dem Motto: "Solange es keine systematische Vernichtung ist, ist alles im Lot." Es sei denn, die lebenden Juden sind Holocaustüberlebende und damit ein Indiz dafür, dass die deutsche Judenvernichtung nicht so schlimm gewesen sein kann. Diese Juden werden geschätzt und dienen letzlich dem selben Zwecke: Relativierung und Schuldabladung. Damit in Deutschland jemand Antisemitismus erkennt, müssen wohl schon Leichen her.

In diesem Fall macht sich der bundesrepublikanische Unterricht zugleich zum Handlanger der längst toten Nationalsozialisten. Indem sie diese antisemitischen Ausschreitungen leugnet bzw. als völlig normal ansieht, obwohl es sich - objektiv betrachtet - doch um sehr deutlich erkennbare antisemitische Ausschreitung handelte, findet eine eindeutige Überschneidung von nationalsozialistischem Antisemitismus und bundesrepublikanischem Unterricht statt.


[1] http://www.bundestag.de/dasparlament/2007/31/Beilage/003.html

Montag, 3. Dezember 2007

der Feind im Osten Israels

Im Westjordanland sind die "guten Palästinenser", während im Gazastreifen die "bösen Palästinenser" hausen. Mit "den Guten" wird verhandelt (oder auch nicht). Für "die Bösen" soll Israel nur finanziell und logistisch sorgen, da der Gottesstaat es nicht schafft seine Bevölkerung zu ernähren. Nur die wahnwitzigsten fordern den Dialog mit der Hamas in "Gazaastan".

Dass diese Teilung in "Gute" und "Böse" nicht so einfach geht, liegt auf der Hand. Den verfächtern dieser Meinung könnte man auch schlicht Rassismus vorwerfen, aber darum soll es hier nicht gehen. Viel mehr geht es um Abbas und seine Freunde.

Heute liest man, was bei "den Guten" im Gebiet passiert ist:

Die israelische Armee hat die Palästinenser verhaftet, die zehn Tagen den Siedler Ido Zoldan im Westjordanland ermordet haben. Laut am Sonntag veröffentlichter Informationen handelt es sich dabei um drei Mitglieder der palästinensischen Nationalen Sicherheitstruppe.

Die Brüder Dafer und Abdullah Birham, die beide der Fatah angehören, gaben beim Verhör durch die Allgemeine Sicherheitsbehörde (SHABAK) auch den Namen des dritten Täters, Fadi Jama’, an. Dieser war mit ihnen in der Nationalen Sicherheitsorganisation der Palästinensischen Autonomiebehörde tätig, von der auch die Waffen stammen.[1]

In dieser Meldung wird auch deutlich was von Annapolis zu halten ist. Verhandlungen mit einer Marionette, die nicht in der Lage ist die eigene Polizei vom Mord an Juden abzuhalten oder diese wenigstens zur Rechenschaft zu ziehen, kann sich auch zu den Gesinnungsgenossen in "Gazaastan" gesellen. Solange es palästinensische Mentalität ist, den Mord an nicht-Muslimen, gerade an Juden, herbeizuführen und/oder zu dulden, bleibt jeder Nahostgipfel reine Zeit- und Geldverschwendung.

[1] Haaretz, 03.12.07

Sonntag, 2. Dezember 2007

Zaubersalbei II - Gefahren im Umgang

Wie jedes Mittel, welches die Wahrnehmung verändert, birgt auch Salvia Divinorum gewisse Gefahren über die sich Konsumenten bewusst sein sollten. Gerade, da Salvia Divinorum das stärkste bekannte natürliche Halluzinogen, Salvinorin A, enthält, ist Vorsicht geboten.

Wie jeder Rauch ist auch das Salviarauchen nicht gesundheitsfördernd. Im Gegensatz zu z.B. Tabak, ist Salvia jedoch wesentlich gesundheitsunschädlicher. Über besonders gefährliche Substanzen des Salviarauchs ist derzeit nichts bekant. Von einem Langzeitkonsum ist trotzdem abzuraten, da die Pflanze hierfür noch nicht ausreichend erforscht ist.

Vorsichtshalber sollten Frauen keinen Zaubersalbei in der Schwangerschaft konsumieren. Auch von der Teilnahme am Straßenverkehr nach dem Konsum ist abzuraten. Außerdem sollten sich nur psychisch gefestigte Menschen an Salvia Divinorum ranwagen. Erfahrene Drogenkonsumenten halten Salviatrips für die härtesten. Auch, wenn sie meist nicht länger als 15 Minuten dauern, können die Trips die Psyche des Konsumenten in nicht erfassbarem Ausmaße erschüttern! Wie bei jedem Halluzinogen könnten evtl. Psychosen bei latenten psychischen Problemen ausgelöst werden. Eine tödliche Überdosis gibt es nicht.

Da der Zaubersalbei in aller Regel halluzinogen und damit oft unkontrollierbar wirkt, sollte immer ein nüchterner Tripsitter auf den Salviakonsumenten aufpassen. Aufgaben des Tripsitters sind z.B. das sichere Verstauen der Rauchgeräte, damit ein Brand ausgeschlossen werden kann. Eingreifen sollte er außerdem, wenn der Tripper Gefahr läuft sich oder andere zu verletzen. Um Panik und Schweißausbrüche zu verhindern, sollten sich die Konsumenten im klaren darüber sein, dass sie eine Droge nehmen.

Obwohl Salvia Divinorum und alle Inhaltsstoffe der Pflanze nicht verboten, also - setzt man einen Rechtsstaat dem Ideal nach vorraus - straffrei bleiben sollte, stören sich Freund und Helfer gelegentlich am Zaubersalbei. So wurden bereits getrocknete Slaviablätter von der Staatsgewalt bei einem Headshop beschlagnahmt, da sie - angeblich - illegal wären. Da derzeit der legale Status des Zaubersalbeis diskutiert wird, sollte man sich auf dem Laufendem halten, was die aktuelle Legalität angeht, denn "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".

Ergänzend zu diesem Artikel sollte auch der Artikel über den Salviakonsum gelesen werden (comming soon).

Von Hitler zu bin Laden

Deutsche können Amerika den Judenhass der Islamisten erklären, hatte David Gelernter vor sechs Jahren notiert und hinzugefügt: „… weil Deutschland seine Vergangenheit ernst nimmt.“ Heute erleben wir, dass der Antisemitismus der Hamas, der Hisbollah und des iranischen Regimes in Amerika zur Sprache kommt – in Deutschland aber nicht. Obwohl Irans Atompolitik den Nahen Osten in den Schatten eines nuklearen Holocaust zu stellen droht. Oder weil? Ist es gerade die Nähe zum historischen deutschen Verbrechen, die Erkenntnis und Einsicht blockiert? Die Frage, ob Deutschland die aus seiner Nazivergangenheit resultierenden Schlussfolgerungen gezogen hat, beantwortet sich nicht in Sonntagsreden, sondern konkret.

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