Sonntag, 7. Oktober 2007

Holocaust? Ohne mich!

Gestern haben Tokio Hotel ein Konzert in Tel Aviv gespielt. Und obwohl "alle Belastungen im deutsch-israelischen Verhältnis wie der millionenfache Mord an Juden zur Zeit des Nationalsozialismus" (GMX) augeklinkt wurden, kahm auch diese Veranstaltung nicht ohne die nötige Portion Antisemitismus aus, die doch so gewohnt ist.

"Heute ist es scheißegal, was Euch passiert ist" und "scheißegal, was uns passiert ist", rief der gerade 18 Jahre alt gewordene Bill auf Deutsch seinem jungen israelischen Publikum zu.

"Scheißegal", ist das zwar keineswegs, aber wenigstens wird unter den kreischenden Teenies wohl kaum jemand gewesen seien, der oder die von den alliierten Armeen befreit wurde. Es bleibt aber zu bezweifeln, dass Tokio Hotel so weit gedacht haben. Erklärten sie doch vorher noch: "Wir sind echt komplett unbelastet, was so die politische Seite angeht".

Schaffen es Tokio Hotel zwar, sich dezent um die Worte "Vernichtung", "Shoah" oder "Holocaust" rumzudrücken, ist doch eindeutig was mti der "politischen Seite" gemeint ist.

Dann zu erklären, es sei "scheißegal" was "Euch" passiert ist, bedeutet Auschwitz keine weitere Bedeutung zuzumessen. Die Krönung aber ist es im selben Satz das eigene (deutsche) Schicksahl gleichzusetzen mit dem von "Euch". So ergibt sich doch schnell die Gleichung, die besagt, dass jüdisches Leiden im NS gleichzusetzen ist mit dem der Deutschen.

Wenn die junge Generation der Israelis dazu Applaus spendet, bleibt zu hoffen, dass sie entweder kein Wort verstanden haben oder aber zu Hause ordentlich Dresche von den Großeltern bekommen.

Es sollte noch erwähnt werden, dass Tokio Hotel hier nur stellvertretend für die Merheit der Deutschen stehen. Diese haben noch sehr viel zu lernen, sodass "Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe." (Adorno)

Zitatquelle: http://portal.gmx.net/de/themen/unterhaltung/musik/klatsch-tratsch/4750934-Tokio-Hotel-beglueckt-Fans-in-Israel,cc=0000001825000475093410HPTp.html

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also da hast du doch jetzt mal einen total falschen Zusammenhang hergestellt! Tokio Hotel ist eine einfache Teenie Band die ganz bestimmt niemals mit einem "Es ist egal was euch passiert ist" auf den Holocaust anspielen würden. Ich weiß es nicht aber wenn das der Text eines Liedes ist glaubst du sie singen das Lied nur vor Juden?

badelehrling hat gesagt…

Also ein Text in einem Lied war es garnicht, sondern ein Kommentar, eine Ansage.

Und ich denke schon, dass es eine Anspielung auf die Shoah war. Worauf denn sonst? Vor allem haben sie ja vorher gesagt, das Vergangene sei belanglos. Auf der Bühne haben sie das einfach wiederholt. Mit den Worten "Es ist egal was euch passiert ist".