Dienstag, 12. Juni 2007

Warum es keine Diskussion mit Nazis geben darf

Wenn die Nazis (wiedermal) ins öffentliche Licht rücken, ist der Aufstand der Anständigen schon vorprogrammiert. Manch eine/r fordert Diskussionen, andere ignorieren das Problem gänzlich. Scheinbar niemanden interessiert es, dass Nazis weder (gleichberechtigte) DiskussionpartnerInnen oder gar mit rationalen Argumenten zu überzeugen sind.

Eine Diskussion ist "ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Diskutanten, in dem meist über ein oder mehrere bestimmte Themen gesprochen (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt." (Wikipedia) Einher damit geht die grundsätzliche Toleranz der jeweils anderen Meinung auf dessen Basis die Diskussion geführt wird. Rechte Positionen, die sich auf Rassismus, Antisemitismus und Sexismus stützen müssen und dürfen hingegen nicht als diskutable Meinung akzeptiert werden.
Meinungen die sich darauf stützen ganze Menschengruppen zu Südenböcken abzustempeln, also die Gleichberechtigung aller Menschen, auf Grund von rassischen, religiösen, sexistischen oder kuluturellen Merkmalen verneinen, müssen konsequent geächtet werden, da sie fernab aller demokratischen und menschlichen Positionen liegen. Somit können VertreterInnen eben dieser Positionen auch keine PartnerInnen für DiskutantInnen sein, die sich menschlichen Werten verpflichtet fühlen!

Wenn Nazis über ihre Lieblingsthemen (Ausländerkriminalität, Überfremdung, "Befreiung Palästinas", Hartz IV und Arbeitslosigkeit) reden, kommt hinten nur anti-emanzipatorische und rassistische Breche heraus, die nicht Konsens einer Diskussion sein darf. Nazis darf auf Grund ihrer absolut ungerechten Meinung nicht das Recht eingeräumt werden, ihre Meinung gleichberechtigt neben denen emanzipierter Menschen zu äußern.
Ein weiteres Problem ist, dass Nazis öffentliche Bühnen lediglich dazu nutzen Propaganda und Hass auf alles "nicht-deutsche" zu verbreiten, womit sie bei alamierend viele Menschen auf offene Ohren stoßen.

Die Negation diese Meinungen ist auch kein Zeugniss fehlender Toleranz, wie es gerne AntifaschistInnen vorgeworfen wird, sondern erfolgt auf Basis rationaler Überlegungen, dem Bekentniss zu Menschenrechten und der generellen Gleichberechtigung aller Menschen.

Ich habe oft genug versucht Nazis ihre Paradoxien und Widersprüchlichkeiten klar zu machen. Aus diesen Erfahrungen folgere ich, dass Rassisten für rationale Argumente gar nicht zugänglich sind. Herrmann Bahr sagte einst über den Antisemitismus "Wer Antisemit ist, ist es aus der Begierde nach dem Taumel und dem Rausche einer Leidenschaft. Er nimmt die Argumente, die ich gerade die nächsten sind. Wenn man sie ihm widerlegt, wird er sich andere suchen, wenn er keine findet, wird es ihn auch nicht bekehren, mag den Rausch nicht entbehren." Ähnliches gilt meiner Erfahrung nach auch für Rassisten.

In diesem Sinne:
Don't talk to idiots!
Faschismus ist nicht verhandelbar!

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