Donnerstag, 8. März 2007

Antisemitsmus: Bestseller Weltweit

Was haben Adolf Hitlers "Mein Kampf", die "Protokolle
der Weisen von Zion", "Die Rolle der Juden bei der Zerstörung des
World Trade Centers am 11. September", "Die jüdische Weltverschwörung",
"Dreitausend Jahre jüdischer Frevel", "Das Ende Israels" und andere Bücher gemein? Sie alle versuchen ihren LeserInnen eine "Verschwörung" und "Weltbeherrschung" der Juden deutlich zu machen. Dass die alten "Klassiker" dieser antisemitischen Literatur zwar längst als Unwahrheit von halbwegs gebildeten Menschen entlarvt wurden, hindert scheinbar niemanden neue, antisemitische, Bücher zu schreiben, welche nicht objektiver sondern genauso antisemitisch sind wie die "Klassiker" der antisemitischen Literatur.

Warum verkauft sich "Mein Kampf", in türkischer Übersetzung, in der Türkei so gut (Buchladen können die Anfrage kaum stillen)? Schlimmer noch "Mein Kampf" erscheint auch im Libanon, Saudi Arabien, ja sogar in Londoner Buchläden findet man das Deutsche Buch. Von Nordafrika bis in den Nahen Osten ist auch "Protokolle der Weisen von Zion", obwohl längst als Unwahrheit enttarnt, ein sehr gefragtes Buch. Die Verschwörungstheorien über "die Welt beherrschende Juden" werden immer populärer. Nicht nur, dass sich die Hamas gerne auf die "Protokolle der Weisen von Zion" bezieht - auch waren sie Grundlage für eine Fernsehserie, die in Ägypten, Syrien und anderen arabischen Staaten gesendet wurde.

Auch darf die altbekannte "Blutlegende" nicht fehlen. Im Original sieht sie so aus, dass Juden christliche Kinder schlachten um das Blut von Christenkindern in Matzen [ungesäuerte Brot der jüdischen Küche] zu verbacken. Abgesehen davon, das Jüdinnen und Juden kein Blut essen dürfen (Stichwort: Koscher), lässt sich diese "Legende" auch nicht durch objektive Quellen belegen.

In der "neuen Blutlegende" werden christliche Kinder durch muslimische ausgetauscht. Oder, wie z.B. in einer iranischen Fernsehserie gezeigt, werden jüdische Ärzte gezeigt die palästinensischen Kindern die Augen entfernen um sie blinden Israelis einzupflanzen.
Ähnliches kann man ebenfalls im kürzlich erschienenen türkischen Film "Tal der Wölfe – Irak", sehen. Dort wird ein jüdischamerikanischer Chirurg gezeigt der Gefängnisinsassen Organe entnimmt um sie Kranken in New York, London und Israel einzupflanzen.

Auch weit verbreitet in der arabischen Welt ist das Klischee des jüdischen Brunnenvergifters. Laut diesem vergiften Juden Brunnen der PalästinenserInnen um diese dadurch zu töten. Die Legende, Yassir Arafat wäre von den Israelis vergiftet wurden, passt ebenso in dieses Klischee.

Israelischen Doktoren wird zudem vorgeworfen den AIDS-Virus in der muslimische Welt zu verbreiten. Sie sollen ebenso die Vogelgrippe verbreiten, um "Gene, die nur Araber tragen", zu schädigen. Weiterhin wird ihnen vorgeworfen junge Ägypter mit Hilfe von vergifteten Kaugummis zu sterelisieren.

Sogar an dem 11. September, Erdbeben und dem Tsunami, der Teile Asiens zerstörte, sollen Juden schuld sein. Ein iranisches Fernsehprogramm berichtete im Juni 2004, dass Juden nicht nur Richard Nixon in die Falle von Watergate tappen ließen, sondern auch dass sie in die Ermordung von John F. Kennedy verwickelt gewesen sein sollten.

Vor kurzem beschuldigte der Dekan der Juristischen Fakultät einer jordanischen Universität den israelischen Geheimdienst (Mossad) der Ermordung des libanesischen Führers Rafik Hariri und des prominenten libanesischen Journalisten Jebran Tueni. Im Februar 2006 wurden die dänischen Karikaturen als "zionistische Verschwörung" bezeichnet, obwohl Israel rein garnichts mit den Karrikaturen zu tun hatte.

Aber nicht nur in der arabischen Welt ist eine Zunahme von antisemitischen Gedanken zu verzeichnen. Auch in europäischen Ländern wurde Beispielsweise Hitlers "Mein Kampf" in beunruhigendem Maße verkauft. Übersetzungen gab es ins polnische tschechische und in andere Sprachen.


Die alten antisemitischen Geister stehen wieder auf...

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