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Sonntag, 18. Mai 2008

Neonazis für Israel?

Neue Phänomene ist mensch inzwischen ja von Nationalen Sozialisten gewohnt. Sie spielen Musik von den Scherben oder den Ärzten, tragen black Block-Klamotten oder die Kufiya. Sogar das Antifasymbol klauen und verändern sie. Das einzige Symbol was für Antifaschisten als unverkennbar antifaschistisches Symbol blieb waren Nationalflaggen, zum Beispiel - und vor allem - die von Israel.
Inzwischen gibt es aber sogar "Nationale Sozialisten für Israel". Das wirft natürlich einige Fragen auf. Ist diese Strömung, sofern mensch das so nennen kann, ein Fake? Wo finden sich Überschneidungen zwischen Nazi-Ideologie und Israelsolidarität? Haben die Nazis ihren Antisemitismus vielleicht sogar überwunden? Falls ja: Wird es nun neben einer antiimperialistischen Querfront zwischen linken und rechten Antiimps eine weite Querfront zwischen linken und rechten israelsolidarischen Aktivisten geben?

Ich möchte versuchen auf diese Fragen, der Reihe nach, Antworten zu geben, beginnend mit der Frage:

Ist diese Strömung, sofern mensch das so nennen kann, ein Fake?
Diese Frage liegt nahe, haben Nazis doch selbstredent Juden und damit auch den jüdischen Staat als Erzfeinde auserkoren.
Für diese Betrachtung nehmen wir aber einmal an, dass es sich hier um keinen Fake handelt. Sowohl Kommentare auf dem Blog der "NaSofI"[1] wie auch die Argumentation der Nationalen Sozialisten lässt dies zumindest theoretisch zu, wie sich zeigen wird.

Wo finden sich Überschneidungen zwischen Nazi-Ideologie und Israelsolidarität?
Um diese Frage zu beantworten muss mensch sich erstmal ansehen, wie die "Kameraden" argumentieren. Dass Nazis nicht mehr die "Anderswertigkeit der Rassen" propagieren sollte bekannt sein. Ihr Rassismus ist dennoch nicht verschwunden, sondern äußert sich in ihrem Ethnopluralismus. Dem nach ist jede Ethnie in einem Teil der Welt verwurzelt und darf dort in ihrem "natürlichem Lebensraum" - wohlgemerkt rassisch homogen - leben.
Die NaSofI fordern genau diesen Ethnopluralismus auch für Israel, wenn sie schreiben, dass "[j]edes Volk [...] seine Tradition, sein Territorium und seinen Platz in der Geschichte [hat] - und dazu gehört auch Israel." [2] Damit werden Menschen (hier: Juden) via rassistischer Argumentation an ein Fleck Land gebunden. Neu ist das, wie gesagt, nicht. Neu ist nur, dass dieser Ethnopluralismus erstmal auch ausdrücklich von Rechten für Juden gefordert wird.

Erstmals werden Juden auch als "ein gesundes und starkes Volk"[3] betrachtet. Dass "[e]in starkes Volk [zu leben] verdient [hat ...] und ein krankes zu sterben" [3] machen die Autoren von vorne her rein klar. Auch diese Argumentation ist rassistisch, wo wir eindeutig bei den Überschneidungen zwischen wahnsinniger Rassentheorie der Nazis und Israelsolidarität andererseits wären.

Haben die Nazis also ihren Antisemitismus sogar überwunden?
Schaut mensch sich die Artikel genauer an, wird schnell deutlich: ohne Antisemitismus funktioniert bei Nazis keine Israelsolidarität - so paradox dies auch klingen mag. Hinzu zu der bereits besprochenen rassistischen Argumenatation gesellen sich leicht erkennbare antisemitische Argumentationsmuster.

Freilich: In dem ersten Absatz des "Warum Israel" [2] Textes setzen sich die Nazis ungewöhnlich selbstkritisch mit ihren Feindbildern und ihrer Ideologie auseinander. Trotzdem wird dem angesprochenem Absatz nicht klar widersprochen; weßhalb mensch annehmen muss, dass auch die NaSofI Israel eine Mitschuld "an nahezu allem politischen Elend in der Welt" anlastet. Auch dies gehört zum Standartrepertoire neonazistischer Antisemiten.

Darüberhinaus wird Juden in Deutschland bzw. ethischen Minderheiten generell ein "Zersetzungswerk" zugeschrieben - eine Argumentation die gewiss geistiges Erbe der nationalsozialistischen Rassentheorie ist.
Ein Absatz zeigt besonders deutlich wie antisemitisch geprägt die NaSofI denken:

Es lag in der Natur des Zustandes der Diaspora, dass sie [die Juden] gar nicht anders konnten, als sich in anderen Völkern einzunisten. Wer kann es ihnen verdenken, dass sie den Schritt zur vollständigen Assimilation nie getan haben, dass sie immer - und erfolgreich! - ihre völkische Identität gewahrt haben? Die Progrome, die Vertreibungen, die Inquisition, sie sind ebenso verständlich; Selbstverteidigungsakte bedrohter Völker. In diesem Kontext ist auch der sog. "Holocaust" zu sehen, aber keinesfalls zu verteidigen.[3]
Juden werden per se als volksfremd und andersartig deklariert - obwohl sie sich selbst mehreitlich als Deutsche, Franzosen, Amerikaner usw. sahen!
Auch ohne Geschichtsrevisionismus kommt der Artikel nicht aus, fordert er doch Verständnis für die Shoah, quasi als (wenigstens eine) mögliche Antwort auf das "Weltjudentum". An dieser Stelle zeigt sich besonders deutlich, dass der Antisemitismus nicht verschwunden ist.

Laut NaSofi-Logik haben Juden auch einen Staat gegründet und damit verbunden "fremde Elemente vertrieben (das Säuberungswerk dauert immer noch an)" [3]. Auch hier bedienen sie Ressentiments gegenüber der israelischen Staatsgründung, die durchaus antisemitisch konnotiert sind.

Wie sieht es nun also aus mit der Querfront?
Eine Querfront zwischen Antideutschen und NaSofI ist mit Gewissheit auszuschließen. Schaut mensch sich die Argumentation der Nazis an, wird deutlich, dass sich hier nicht viel mehr finden lässt als eine Abkehr vom klassischem Antisemitismus. Dennoch strotzt die Argumentation vor Rassismus und Antisemitismus - ein Fundament auf dem niemals eine Querfront zwischen Antideutschen und Nazis zu Stande kommen kann.

Anders verhält es sich mit Neokonservativen, wie sie vielfach auf Politically Incorrect rumgeistern. Die Schnittmengen, zwischen deren dominierendem Israelverständniss und den NaSofI dürfte um einiges umfassender sein. Antifaschisten sollten ihr Augenmerk besonders darauf richten, damit die Nazis keinen Zulauf von neokonservativen und (vermeintlich) israelsolidarischen Menschen bekommen.


[1] z.B. https://www.blogger.com/comment.g?blogID=2110833648563053968&postID=5044260266102646803
[2] http://nasofi.blogspot.com/2007/12/warum-israel.html
[3] http://nasofi.blogspot.com/2008/05/ein-starkes-volk-verdient-es-zu-leben.html

Mittwoch, 7. Mai 2008

Montag, 10. März 2008

Peter Voß im Gespräch mit Henryk M. Broder

Henryk M. Broder spricht über Antisemitismus, Islamismus, Deutschland und Israel.









Mittwoch, 13. Februar 2008

Sagt nicht, man habe euch nicht gewarnt

Mahmud Ahmadinedschad kann es einfach nicht lassen. Es ist gerade knapp zwei Wochen her - und schon prophezeit er Israels Untergang ein weiteres mal.

Israel sei „gefälscht, erlogen. Es wird nicht fortbestehen. Es muss dieses Gebiet verlassen“, sagte er wörtlich. „Wir sind heute das einzige Land, dass die rechtmäßige Regierung Palästinas unterstützt. Wer unterdrückt nun dieses Volk? Wer verhängt wirtschaftliche Sanktionen über es? Es tut mir leid zu sagen, dass dies die europäischen Regierungen sind, die hierbei gemeinsame Sache mit den Zionisten machen. Aber die Frage Palästinas geht über diese Frage hinaus. Man muss zum dem Ereignis zurückkehren, dass vor 60 Jahren passierte, dessentwegen Millionen entwurzelt und Hunderttausende ermordet würden. Das Problem wird nicht durch europäische oder amerikanische Initiativen gelöst. Man muss die Ursache des Problems behandeln, seine Wurzeln – wenn nicht, wird die Krise weitergehen. Auf lange Sicht werden die für die Besatzung Verantwortlichen unterliegen.“
Die iranischen Massen, die sich anlässlich des 29. Jahrestages der islamischen Revolution auf dem Azadi-Platz am Montag versammelt hatten, fragte er: „Wäret ich bereit, nur einen Schritt oder ein Jota von unseren nuklearen Rechten zurückzutreten?“, die Demonstranten erwiderten: „Nein, Atomenergie ist unser offensichtliches Recht.“ Die Folgefrage, ob „hier jemand im iranischen Volk [ist], der das zionistische Regime unterstützt?“, antworteten die versammelten „Nein“ und skandierten Parolen wie „Tod Israel“ und „Tod Amerika“. [1]

Währenddessen testet der Iran Raketen und plant einen Satelliten ins All zu schicken. Dies sei, so Ahmadinedschad notwendig um "eine aktive und einflussreiche Präsenz im Weltraum [zu] haben"[2] Iranische Katyusha-Raketen wurden nach Gaza geschmuggelt und das mit dem Iran verbündete Syrien rüstet massiv auf. Zu den wichtigsten Aufrüstungen gehört vor allem eine neue Boden-Boden-Rakete, die in der Lage ist die israelische Infrastruktur – z.B. Flughäfen, Häfen, Fabrikanlagen – zu treffen. Entwickelt wurde sie übrigens mit iranische Unterstützung. Die Tatsache, dass diese Rakete eine Reichweite von 250kM besitzt und einen besonders großen Sprengkopf tragen kann macht die Angelegenheit besonders beunruhigend.
Weitere wichtige Aufrüstungen sind z.B. der Erwerb des Raketenabwehrsystems Pantsyr, welches "selbstbetrieben zwischen acht und 12 Raketen abfeuern kann und eine substantielle Bedrohung für die israelische Luftwaffe darstellt". Zudem hat Syrien sich moderne Panzerabwehrraketen gekauft, die in der Lage sein sollen den modernsten Kampfpanzer der israelischen Armee, Merkava Mark IV, ausschalten zu können. Eine Aufrüstung der syrischen Armee, hauptsächlich durch russische Waffen, ist geplant. [3]

Die beiden genannten islamischen Staaten bereiten sich ganz offensichtlich auf Krieg vor. Es wird aufgerüstet und Hasstiraden gegen Israel, Amerika und die restliche westliche Welt skandiert. Wer einen Krieg ernsthaft verhindern möchte, müsste den Boykott beider Staaten ernsthaft und rasch fördern. Wenn dies nicht geschieht sind die Würfel gefallen und ein weiterer Krieg gegen den islamischen Fundamentalismus wird unausweichlich.

[1] Zitate s. z.B. Haaretz, vom 12.02.08 und Yedioth Ahronot, vom 11.02.08 sowie 20min.ch
[2] Haaretz, 04.02.08
[3] Haaretz, 08.02.08

Samstag, 9. Februar 2008

Lieber Wojna,

berühmt geworden bist Du, und Deine Bandbreite, durch Anti-Amerikanische Ressentiments. Ausgesprochen naiv fragtest Du in dem Video "Selbst gemacht?": "Habt ihr dat villeicht selbst gemacht? Den Terror in die Welt gebracht?". Selbstverständlich haben die Amerikaner das. Schließlich sind die Amerikaner mordlüstige Sadisten, die keine Gelegenheit auslassen ihre Bevölkerung zu opfern, sich deßwegen grenzenlos verschulden und unbedingt die restliche Welt gegen sich aufbringen wollen.

Vor diesem grandiosen Erfolg, auf den ich später nochmal zu sprechen kommen werde, hast Du ein Lied an den Präsidenten geschrieben. Den Anblick deiner selbst ohne Bekleidung war zwar nicht wirklich schön aber die Tatsache, dass Du dich in dem Video als Guantánamo-Häftling präsentierst ist noch wesentlich unschöner. Mach Dir bitte klar, dass die USA sicherlich keine Zeit haben um sich um so eine kleine Leuchten wie Dich zu kümmern. Dafür müsstest selbst Du deine Sympathien für mord- und todlüstige Islamisten noch weiter intensivieren.

Später hast Du dich dann, wie so viele, erfolglos an der Nahostpolitik versucht. Genauer an dem Iran. Villeicht sprichst Du ja inzwischen arabisch, aber es ist doch eher unwarscheinlich. Von daher solltest villeicht auch Du lieber der Übersetzung etablierten Medien glauben, als dubiosen "kommunistischen" und antiimperialistischen Quellen. Die Haltung des Irans gegenüber Israel lässt sich aber auch wortlos verstehen. Das heißt es ist egal, wie genau sich nun der iranische Präsident zu Israel, bzw. dem "zionistischen Gebilde" geäußert hat.

Dein neuester Streich - ein Lied über Antideutsche - reiht sich ausgesprochen gut in diese Reihe musikalischen Schaffens ein.
Schon Deine Grundaussage, dass Antideutsche "Faschos" seien, zeugt von Unkenntniss. Sowohl von der Unkentiniss darüber, was "Antideutsche" einerseits und was "Faschos" anderseits sind. Als Begründung der von Dir angesprochenen Querfront - gebe es sie nun oder nicht - wird der gemeinsame Hass auf Moslems genannt.

Geschichtlich gesehen hat Adolf Hitler und nicht Justus Wertmüller oder Stephan Grigat mit judenfeindlichen Moslems gemeinsame Sache gemacht. Heute findet sich auch kein Antideutscher (von desorientierten Jugendlichen einmal abgesehen) der sich in irgendeiner Weise positiv auf Abschiebung oder die Ausgrenzung von "Nichtdeutschen" beziehen würde. Das wäre auch extrem grotesk. Der deutschlandhassende Antideutsche als Verteidiger deutscher Grenzen und deutscher Ausgrenzung. Das wär's!

Antideutsche kritisieren den Islam und seine politischen Ziele. Kritisiert wird auch das Appeasement der "zivilisierten" Welt vor Extremisten die z.B. auch in Europa das Recht fordern ihre Töchte zwangszuverheiraten oder schlagen zu dürfen. Sie kritisieren den Islam für die Gewalt, die Barbarei, das Elend, dass er anrichtet. Antideutsche wollen nirgendwo Islamisten - auch nicht "bei sich". Einen Antideutschen, der für Ausweisung von Islamisten, statt Bestrafung plädiert musst Du mir erstmal zeigen. In so fern ist der Vorwurf des Rassismuses hinfällig. Wobei zum "Fascho" noch mehr gehört. Also schlag' den Begriff mal nach.

Neonazis wollen keine Moslems in Deutschland, weil sie "nichtdeutsch" sind. Trotzdem können sie sich mit (Teil-) Zielen von Islamisten anfreunden. Mit der Volksgemeinschaft (der Umma) mit dem Djihad gegen Israel oder auch mit dem Terror gegen die USA - um einige wichtige Gemeinsamkeiten zu nennen.

Mir ist es vollkommen unschlüssig, wie jemand, der mit den anti-israelischen Terrorbanden oder Staaten wie dem Iran sympathisieren kann und gleichzeitig ein "noNPD" Plakat im Zimmer hängen kann. Um tote Juden bist Du bestimmt besorg. "Nie wieder '33!" Aber sobald es darum geht lebende Juden in den Rücken zu Fallen, bist Du ganz vorne mit dabei. Ganz egal, ob Du den "War on Terror" verunglimpfst, die Augen vor dem Iran verschließt oder dich auf die Seite "Palästinas" schlägst. Von dem antijüdische Beigeschmack deines Handels kannst Du wohl nicht ablassen. Der Gipfel ist es aber (erfundene) brennende Moscheen auf eine Stufe mit brennenden Synagogen zu stellen. Warum das so abgedreht falsch ist, hat LizasWelt mal passend zusammengefasst. Kein Wunder, dass Du hierzulande so populär bist. Um im Vokubular Deines Chatpartners diesen fiktiven Brief zu schließen: "Du bist für mich ein NPD-Rapper".

P.S.: "Gute Nazis" verpissen sich aus Deutschland? Nein! Gute Nazis bekommen eine Bombe auf den Kopf.

Freitag, 8. Februar 2008

Wo man mit Volksverhetzung Politik macht

Im neuen Wahlwerbespot der NPD, wird die Partei als "Partei des kleinen Mannes" gepriesen. Auch sonst bedient der Wahlwerbespot genau die Thematik, die man von den Nazis gewöhnt ist.
Erschreckend ist, dass dieser Wahlwerbespot gesendet werden muss. Dies entschied der Verwaltungsgerichtshof in Kassel.
Obwohl der Werbespot u.a. die "Streichung der Zuschüsse für jüdische Gemeinden", die "Streichung der Fördergelder für Migration und Integration" oder die "Ausweisung aller kulturfremden Ausländer" fordert, darf - nein musste - der Spot gesendet werden.
Am 03.01.2008 entschied das Verwaltungsgericht Frankfurt/Main den Spot nicht austrahlen zu müssen. Als Begründung wurde auf den Tatbestand der Volksverhetzung hingewiesen. Die Nazis legten hiergegen aber erfolgreich Berufung beim VGH ein.

Am 27. Januar wurde dann in Hessen gewählt. Immerhin 23.972 Menschen oder 0,9% wählten die NPD mit gültigen Stimmen. Die Republikaner kahmen übrigens auf 27.721 Wähler oder 1,0% gültige Stimmen.

Der Skandal ist aber ein anderer. Nämlich, dass mit offenem Rassismus und Antisemitismus hoffähig und von deutschen Staat legitimiert gehetzt werden durfte - nein musste!

Dienstag, 5. Februar 2008

Antsemitismus im Rap

K.I.Z. bemerkten einst:

Du kannst jeden Tag wie deine letzten leben.
Du musst nur jeden Tag das gleich tun [Das wird schon, das wird schon]
Brich die Schule ab.
Stich einen Schwulen ab.
Auch du kannst ein Künstler sein, bemal ein Judengrab.
Im Ghetto mag dich jeder.
[...]
Das ist mein Appell an die Ghetto-Kids:
Lasst die Skills zu Hause, bringt die Messer mit.
Unklar bleibt wohl wieviele Rapper diese Zeile nun als Sarkasmus erkennen und wieviele bei K.I.Z. stumpfsinnige 0815-Rapper vermuten. Lizas Welt liefert hinsichtlich des Antisemitismus im Rap beindruckende Beispiele. Interessant für alle, die weder Viva noch MTV gucken...

Donnerstag, 31. Januar 2008

Bomben statt Karneval!

„Es ist euer Fehler, wenn ihr denkt, dass die iranische Nation [vor dem Westen] zurückweichen wird. Wir bewegen uns auf den Gipfel des atomaren Weges zu.“ versprach der iranische Mahmoud Ahmadinejad gestern. Außerdem solle man damit aufzuhören, „die Zionisten zu unterstützen, da ihr Regime seine letzte Etappe erreicht“ habe. „Akzeptiert, dass das Leben der Zionisten früher oder später zu Ende gehen wird“. „Was wir im Moment vor uns sehen, ist das letzte Kapitel [der israelischen Gewalttaten], dem die Palästinenser und die Staaten in der Region entgegentreten werden und das sie letztlich zugunsten Palästinas wenden werden.“ Anlass zu diesen apokalyptischen Träumen eines Islamfaschisten ist, "dass das iranische Volk [...] den Kernbrennstoffzyklus vollständig beherrscht". [1] Ein weiterer Schritt im ungebremsten iranischen Vernichtungsprogramm.

Gibt es Reaktionen auf die wiederholten Drohungen? Nein. Und das wird sich wohl auch nicht ändern. Vernichtungsdrohungen gegen Israel seitens des Irans gibt es genug. Wirklich etwas passiert ist bis jetzt noch nicht. Abgesehen von einem halbherzigen Boykott, gegen den sich vor allem Deutschland und Österreich stark machen. Wenigsten ist der Durchschnitt der restlichen Welt diesbezüglich konsequenter.

Um dann hier dem allgemeinem freudigem rumtreiben besoffener Karnevalisten entgegenzuhalten, halte ich an der Forderung "Bomben statt Karneval" fest. Denn eines ist gewiss: Je länger die Welt dabei zusieht, wie der Iran sein Vernichtungsprogramm vorbereitet, desto schwieriger wird es dieses letzendlich zu stoppen. Was man aus dem Nationalsozialismus gelernt haben sollte ist nämlich unter anderem, dass Antisemiten nicht durch Appeasement und wegschauen vom Morden abgebracht werden können, sondern durch Waffen und Gewalt.

[1] zitiert nach "Haaretz" vom 30.01.2008 und http://de.rian.ru/world/20080130/98009767.html

Mittwoch, 30. Januar 2008

De Jecke sin los

Morgen ist Weiberfastnacht und das alljährliche Spektakel beginnt. Die Karnevalisten werden die Straßen unsicher machen, Alkohol in rauen Mengen fließen und mit etwas Glück darf man Merkel im Gesäß des US-Präsident wieder erkennen.

In Köln, der karnevalistischen Hochburg, wird man sich sicher kein Beispiel an Rio nehmen und kritisch werden. Düsseldorf hat es letztes Jahr immerhin geschafft einen Papphitler die NPD scheißen zu lassen.

Badelehrling wird sich (warscheinlich) exklusiv für "badelzseinbloeck" unter die Narren in Köln stürzen und ein Insiderbericht der trunkenen Primaten verfassen.

Darauf ein dreifaches:
"Alaaf Helau!
Sieg Helau!
Sieg Heil!"
(man munkelt, dass es in den 50ern und 60ern noch so ähnlich geklungen hat.)

PS: Interessant: Kommentar von Henryk M. Broder zum Karneval 2007. http://henryk-broder.de/r2/content/audio/audio/freitagskommentar_2007-02-16.mp3

Sonntag, 27. Januar 2008

Israel ist ein Nazi-Staat

Es ist Konsens, dass Israel ein rassistischer Staat ist. Vollkommen zu Recht. In Israel leben ca. 5.300.000 Juden. Die restlichen - etwa 9.700.000 Juden - entgehen dem Genuss in der Sonne von Tel Aviv liegen zu können. Mag man in Kategorien denken die Menschen auf Grund bestimmter Eigenschaften in einen Topf werfen - wie das z.B. bei einem "Volk" der Fall ist - könnte man Israel des Rassismuses gegen das eigene Volk bezichtigen.
Dahingehend sind die Juden in Israel den Nazis sehr ähnlich. Die Nazis führten einen Vernichtungskrieg gegen einen Teil ihrer eigenen Landsleute. Gegen die deutschen bzw. europäischen Juden. Israel benachteiligt, wenn auch nicht so drastisch, ebenfalls das eigene Volk in Übersee.
So hat zumindest irgendjemand etwas aus dem Holocaust gelernt. Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet die Opfer sind? Und was haben sie gelernt? Sie haben gelernt lieber Täter statt Opfer zu sein.

A pros pros Täter. Die israelischen Juden tun auch alles erdenkliche um ihren Apartheitsstaat - das "zionistische Gebilde" - aufrecht zu erhalten. Dazu machen sie sich eines Völkermordes schuldig. Eines Völkermordes, bei dem sich die Population des Opfervolkes im Verlaufe der Zeit verfünffacht hat. Unlogisch ist das keineswegs. Es ist die ungeheure Macht der Juden.

(Deutsch-Hausaufgaben. Deßhalb nicht mit soviel liebe geschrieben. Aufgabe: Ein satirischer Text über ein Stereotyp)

Dienstag, 8. Januar 2008

bitter aber lustig

Aus dem Newsletter der israelischen Botschaft:

Hisbollah gibt sich kampfbereit

Der Generalsekretär der Hisbollah Hassan Nasrallah hat am Montag bei einem Treffen mit einer Delegation libanesischer Religionsoberhäupter betont, dass seine Terrororganisation für eine zukünftige Konfrontation mit Israel gerüstet sei. Er warnte davor, dass man dem „zionistischen Feind eine noch härtere Niederlage“ zufügen werde als im letzten Krieg. Dabei ist er sich sicher, dass „der Widerstand heute stärker, resoluter und sehr viel erfahrener“ sei.

Gleichzeitig bekannte sich der militante Kleriker zu seiner Verpflichtung, alle Muslime zu vereinen und die Anstrengung fortzusetzen, „alle Versuche der USA und Israels zur Provozierung eines Bürgerkriegs zum Scheitern zu bringen“. Er fügte hinzu: „Der amerikanische Plan, der für die gesamte islamische Welt vorgesehen war, ist gescheitert, und es besteht keinerlei Aussicht, dass er im Libanon gelingen wird.“

(Yedioth Ahronot, 07.01.07)

Unterdessen hat sich der amerikanische Israel-Kritiker Norman Finkelstein mit dem Hisbollah-Kommandanten im Südlibanon, Nabil Kaouk, in dessen Büro in der Küstenstadt Tyrus getroffen. Gegenüber Reportern teilte er mit: „[…] Ich weiß, dass ich eine Menge Ärger für das bekommen kann, was ich jetzt sage, aber ich glaube, dass die Hisbollah die Hoffnung repräsentiert.“

Finkelstein befindet sich auf einem einwöchigen Libanon-Besuch, im Rahmen dessen er Vorträge halten und palästinensische Flüchtlingslager besuchen will.

(Haaretz, 08.01.07)

Norman G. Finkelstein hat sich durch seine antisemitischen Tiraden längst als Idioten geoutet. Aber, dass er jetzt diejenigen die nicht müde werden Israels Vernichtung zu fordern, als "Hoffnung" bezeichnet hat sicher einen Extrazacken in seiner Idiotenkrone verdient.

Dass Finkelstein in der "Haaretz" als "Israelkritiker" bezeichnet wird sollten auch gerügt werden. Von Kritik ist er weit entfernt.

Sonntag, 6. Januar 2008

Coole Kids...

...tragen kein Palituch. Das findet auch eine namentlich identische Gruppe im SchülerVZ.

Schaut man sich an wer sich darin so rumtreibt wird ein, eigentlich informativer Text, von den Mitgliedern aber weder gelesen geschweige denn verstanden. Viele beklagen sich darüber, dass der Schal zur Mode - und damit untragbar - geworden ist. Dabei ist Aussage der Gruppe bzw. des Textes, dass der Schal auf Grund seiner antijüdischen Symbolik nicht getragen werden kann.
Wenn damit die Blöderei der Mitglieder ein Ende hätte, wäre das ja verzeihbar. Villeicht könnte man auch behaupten es seien Einzelne die lesefaul und bildungsresistent sind. Es sei ihn verziehen - sie sind ja noch jung.

Allen Ernstes behauptet eine Userin ihr gefalle die "arabische Kultur", und behauptet "das normale Volk ist nicht judenfeindlich,oder terrorristisch." Ihr absurdes Weltbild geht dann soweit, dass sie behauptet, wer das Palituch trage müsse nicht gleich mit dem damit verbundenen Antisemitismus symphatisieren. Schließlich würde, wer amerikanischen Marken trägt auch nicht unbedingt Bushs Politik einverstanden sein.

Man sollte sich bitte einmal diese absurde Situation klarmachen: In den palästinensischen Gebieten wurden die Einwohner einst gezwungen sich mit Hilfe dieses Tuches von nicht-Muslimen abzugrenzen. Das Tuch war verordnet und musste unter Androhung von Strafen getragen werden. Es ist also seit seiner Geburt ein Zeichen der Unterdrückung von Muslimen durch Muslime. (nebenbei wurde es dann auch noch zum Zeichen des Kampfes gegen den jüdischen Staat)
Heute laufen einem auf jeder Straße, in jedem Geschäft und in jeder Schule Menschen über den Weg, die dieses Zeichen der Unterdrückung durch die Gegend tragen.
Wenn besagte Userin also davon spricht, dass sie die "arabische Kultur" mag, dann lässt das nur zwei Schlüsse zu: a) Unkentniss (unwarscheinlich, wegen dem u.a. o.g. Einleitungstext) oder b) sie ist masochistisch veranlagt.

Hinzu kommt, dass Kennzeichen der "arabischen Kultur" nunmal Unterwerfung unter Allah oder religiöse Prediger, Frauenunterdrückung, eine anti-westliche und anti-zivilisatorische Haltung sowie der grassierende Antisemitismus sind.
Meine Theorie - dass die Userin masochistisch veranlagt ist - scheint sich zu bewahrheiten.

Selbstverständlich sind nicht alle Muslime oder Araber "judenfeindlich,oder terrorristisch". Große Teile der Muslime sind es aber sehrwohl, gerade unter den muslmischen Arabern finden sich mehr Antisemiten als anderswo. Die demokratisch legitimierte extrem judenfeindliche Hamas oder der ebenfalls demokratisch gewählte Ahmadinedschad sind nur die Spitze des Eisberges. Weiter geht es mit diverse antisemitische Schriften, Geschichten, Verschwörungstheorien, Filme etc. die das Leben zu vieler Muslime prägen. Davor die Augen zu verschließen bedeutet nicht in der Lage zu sein die einfachsten Schlussfolgerungen aus der Shoah zu ziehen.

Freitag, 4. Januar 2008

Danke Liza...

...Du hast es wieder mal auf den Punkt gebracht:

Und so bekommt die angebliche „Islamophobie“ unversehens den gleichen Stellenwert wie ehedem der Antisemitismus, wobei zwangsläufig alles ausgeblendet werden muss, was dieser Parallelisierung im Weg steht: die Anschläge in New York, Madrid und London genauso wie die Selbstmordattentate, der Raketenbeschuss und die Vernichtungsdrohungen gegen Israel; der Expansionsdrang des Islams genauso wie die durch ihn legitimierte massive Unterdrückung von Frauen und der mörderische Terror gegen Homosexuelle, Nichtgläubige, Aussteigewillige und politische Gegner; der obsessive islamische Judenhass genauso wie die islamische (Selbst-) Versagung von allem, was auch nur entfernt nach Lust, Hedonismus oder gar Dekadenz aussieht. Der „Kuschelkurs“, den Hagen Rether so vehement einfordert, ist letztlich die Kapitulation vor den Zumutungen des Islams, der eben nicht nur eine Religion ist wie andere auch, sondern eine politische Ideologie, die konsequent auf völlige Unterwerfung und Beherrschung zielt und die Gesellschaft bis in ihre letzten Poren zu durchdringen trachtet.

http://lizaswelt.blogspot.com/2008/01/kabarette-sich-wer-kann.html

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Antifa heißt Angriff!

"Hitler hat den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen: ihr Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts Ähnliches geschehe."
Theodor W. Adorno


Nazis maschieren vermehrt auf, sie hetzen Migranten, "Assoziale", Juden, Antifas; sie schlagen, treten und töten sogar manchmal Menschen, die nicht in ihr diffuses Weltbild passen. Sie sitzen ganz legal durch demokratische Wahlen in Parlamenten. Ihre Präsenz ist unüberseh- und unüberhörbar. Nebenbei steigen neben staatlicher finanzieller Förderung (Wahlkampfkostenrückerstattung, wegen der Wahlerfolge) auch die Mitgliederzahlen der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). [1]
Trotzdem werden bedrückend viele Menschen nicht müde, die von den Nazis ausgehende Gefahr für Leib und Leben Unschuldiger zu verharmlosen oder gar ganz zu leugnen. Sie gestalten sich ihre eigene Welt in der Nazis ein Randproblem sind, dem kaum Bedeutung zuzumessen ist. Dass diese verharmlosende Einstellung gegenüber den Rechtsextremisten nicht der Wirklichkeit entspricht zeigt z.B. die steigende Häufigkeit Rechtsextremer Straftaten. Im Jahr 2006 ist nach Angaben des Bundeskriminalamts die Zahl rechter Straftaten um 14 Prozent auf mehr als 18.000 Delikte angestiegen - der Höchststand rechtsextremer Straftaten seit der Wiedervereinigung 1990. Im Jahre 2004 gab es 832 rechtsextreme Gewalttaten, im Jahr 2005 waren es schon 1034 und für das Jahr 2006 ist ein Zuwachs von acht Prozent auf etwa 1100 einschlägige Delikte zu verzeichnen. [2] 2004 zog die Rechtsextreme NPD in den Sächsischen Landtag ein, 2006 schaffte sie es in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern [3] und bezüglich der nächste Bundestagswahl (Herbst 2009) werden die Politiker der NPD nicht müde zu betonen, dass sie dort ebenfalls einziehen werden. [4]

traditionelle Vorstellungen

Gelernt haben die Nazis vieles aus der Geschichte. Auf jeden Fall deutlich mehr als diejenigen, die immernoch Appeasement und Verständniss gegenüber Neonazis an den Tag legen. Gerade die NPD hat von von Hitlers Machtergreifung viel gelernt. So schaffen sie es mit Forderungen wie "Arbeit für Deutsche" oder ",Fremdarbeiter‘ stoppen" einen staatlichen und rassistischen Ausgrenzungsmechanismus, der zwingen mit der Konstitution einer Nation einher geht, in aller Totalität zu reproduzieren. Für als "nichtdeutsch" klassifizierte Menschen ist hier kein Platz. Und wer als "nichtdeutsch" gilt ist klar. Kommunisten, Linke, Antifas, Arbeitsunwillige, Behinderte, Freidenker, Ausländer, Homosexuelle und vor allem gegen Juden richtet sich der neonazistische Hass, der oft genug auch in die Tat umgesetzt wird.
Antiamerikanismus und Antisemitismus bleiben die wohl wichtigsten Komponenten neonazistischer Ideologie. Israel wird, stellvertretend für alle Juden, "kritisiert". Eine Handlung die das Ressentiment gegenüber Juden dem aktuellen Diskurs anpasst und den Antisemitismus - als Antizionismus - auf den "Juden unter den Staaten" (Alan M. Dershowitz) reproduziert. Für sie gilt nicht nur alles böse als jüdisch sondern auch alles jüdische als böse. Es verwundert da keineswegs, dass NPD Funktionäre in der arabischen Welt und deren antisemitischen Vernichtungswahn sympathisieren, welcher übrigens in großem Maße erst durch die nationalsozialistischen Beziehungen zur Arabischen Welt entstand. Der iranische Präsident, Mahmud Ahmadinedschad, sowie das Mullah-Regime im Allgemeinen werden als strategische Partner für Deutschland und als Gegner "der Juden" begriffen. Da das iranische Regime doch recht eindeutig nach Massenvernichtungswaffen - v.a. Atombomben - strebt [5] und gleichzeitig davon redet, dass "zionistische Gebilde" zu beseitigen, verwundert die Sympathie von deutschen Neonazis für die iranischen Mullahs keineswegs. Aber auch andere Gruppierungen, wie die libanesische Hisbollah oder die palästinensischen Terroristen der Hamas werden für ihren antijüdischen und antiwestlichen, antiamerikanischen Kampf geschätzt.

Die Vereinigten Staaten von Amerika werden als Siegermacht des Zweiten Weltkrieges und Schutzmacht Israels zugleich gehasst. Die mit Amerika verbundenen Werte wie v.a. der Demokratie, stehen die Nazis besonders ablehnend gegenüber, sehnen diese sich doch nach einer Führungsperson und eben nicht nach politischer Selbstbestimmung, sprich Emanzipation.

Dank dieser kurz und unvollständig beschriebenen Parallelen zum Nationalsozialismus sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass es sich bei den Neonazis durchaus um Menschen von sehr ähnlichem Schlag handelt, wie es die Nazis in der Weimarer Republik und im Dritten Reich waren. Mögen Einzelheiten durchaus variieren bleibt der eliminatorische Antisemitismus, die antiwestliche und antidemokratische Linie doch erhalten. Gewalt gegen Andersdenkende gehört zur Selbstverständlichkeit und wird immer wieder praktiziert.

Eine Randgruppe?

Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, Neonazis seien eine Randgruppe, der keine weitere Beachtung geschenkt werden müsse. Ja, mehr noch. Eigentlich seien die Antifaschisten am Erstärken, der neonazistischen Strukturen mindestens Mitschuld. Würde man die Nazis einfach in Ruhe lassen, würde das Problem von selbst wieder verschwinden.
Diese schnell aufgestellte Behauptung enthebt nicht nur die Neonazis ihrer Verantwortung, die sie - wie jeder andere Mensch auch - für ihr Handeln übernehmen müss(t)en; sie erklärt auch noch diejenigen, die sich gegen NS-Rehabilitierer engagieren zu den eigentlichen Tätern. Im Grunde ist dieses Argumentationschema mehr der Selbstberuhigung denn der Logik verpflichtet. Wenn sich niemand gegen das Verbreiten neonazistischer Ideologie zur Wehr setzt bzw. Gegenöffentlichkeit schafft, haben es die Nazi-Kader wesentlich leichter ihre Landser zu rekrutieren.

Über Neonazis, sowie deren Ideologie und Ziele zu informieren ist eine Notwedigkeit, die schlicht und ergreifend nötig ist, um "die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln" sowie den "Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit" (Schwur der Häftlinge von Buchenwald) zu gewährleisten. Das Nichtstun kommt einer Duldung neonazistischen Gedankenguts gleich und man macht sich so zum Komplizen der Neonazis.

Dass es sich bei Neonazis um eine Randgruppe - wenn auch eine recht große und stetig wachsende - handelt, mag stimmen. Nichts desto trotz gibt es genug "normale" Deutsche, die zentralen Aussagen der neonazistischen Ideologie teilen. So meinen z.B. 43,8% der Menschen aus dem Osten und 35,2% der Westdeutschen, „dass Ausländer nur nach Deutschland kommen um den Sozialstaat auszunutzen“. [6] 81,9% der Deutschen werden wütend, „wenn sie daran denke, wie Israel die Palästinenser behandelt“ und 86% finden es „ungerecht, dass Israel den Palästinensern Land wegnimmt.“ [7] Diese Aussagen stehen nur exemplarisch für eine ganze Reihe weiterer rassistischer und antisemitischer Einstellungen der Durchschnittsbevölkerung. Und genau darin liegt das eigentliche Problem. Die Massen bleiben nicht auf der nötigen Distanz zu den Nazis. So fällt es ihnen leicht die "Mitte der Gesellschaft" für sich zu gewinnen. Das ist der eigentliche Skandal. Der Status quo Deutschlands.

Angriff? Worauf?

Um auf den Titel dieses Artikels zurückzugreifen, muss natürlich die Frage beantwortet werden, was genau denn jetzt angegriffen werden soll. In erster Linie ist die Phrase symbolisch zu verstehen. Ein Angriff muss nicht zwingend mit körperlicher Gewalt einher gehen. In erster Linie ist es wichtig Ideologiekritik zu üben. Also einen Angriff auf die Ideologie zu tätigen.

Einen körperlichen Angriff auf Nazis sollte man trotzdem nicht gänzlich ausschließen. Um es mit den Worten von jemanden zu sagen, dessen Autor mir nicht bekannt ist: "Was mich an ihnen [den Nazis] interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein." [8] Die Forderung Nazis an dem zu hindern, was diese tun wollen ist auch im Sinne des Adornschen Imperatives (s. o.). Jene an dem Tun zu hindern, die einen positiven Bezug auf Auschwitz haben und/oder einer Wiederholung der Shoah oder Ähnlichem interessiert sind, müssen mit allen Mitteln daran gehindert werden.

Gerne wird diese Forderung als Indiz für die "faschistoide" Herangehensweise von Antifas aufgeführt. Man sollte sich aber im klaren darüber sein, dass man so einen unschuldigen Migranten, der auf Grund seines Geburtsortes verkloppt wird auf die gleiche Stufe wie eben diesen Schläger stellt. Außerdem trägt der Neonazi eine moralische Schuld, weil er absolut nichts aus der Geschichte gelernt hat - im Gegenteil: er findet die Verbrechen auch noch gut!


[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,356199,00.html & http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaldemokratische_Partei_Deutschlands
[2] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,474351,00.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Landtagsabgeordnete_der_NPD
[4] http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=2921668/luaev4/index.html
[5] s. u.a. http://images.zeit.de/text/online/2007/50/interview-israel-iran-shueftan
[6] http://library.fes.de/pdf-files/do/04088a.pdf
[7] http://www.honestly-concerned.org/Heitmeyer2.htm#TEIL1
[8] http://blog.rbb-online.de/roller/fritzblog/entry/darf_man_mit_nazis_reden

Dienstag, 11. Dezember 2007

Wort zum Dienstag

Der Neonazi von heute ist zehnmal so schuldig wie der von früher.

Arno Lustiger, deutsch-jüdischer Historiker und Schriftsteller, Interview in "Das Parlament", Ausgabe vom 31. Januar 2005

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Antisemitismus in Deutschland hat andere Standarts

Dass Deutschland ein Problem mit der Geschichtsschreibung hat, ist nichts neues. Auch, dass ähnliche Exzesse wie 1933 im "neuen" alten Deutschland passieren ist bekannt. Aber darum geht es garnicht. Es geht viel mehr um eine ungewollte Selbstironie seitens der bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung.

Am 1. April 1933 veranlassten die Nationalsozialisten jüdische Geschäfte, Warenhäuser, Banken, Arzt-, Rechtsanwalts- und Notarspraxen zu boykottieren. Dabei wurden die Besitzer nicht nur wirtschaftlich sondern in der Regel auch körperlich geschädigt. Halt die Volksgemeinschaft bei ihrem Gemeinschaftsprojekt "Judenfrage" - kennt man ja. Symbol dieser Ausschreitungen wurde dieser Herr zur Rechten.

In einer Dokumentation im Geschichtsunterricht sagte der Sprecher zu Bildern vom Judenboykott am 1. April 1933:

Noch fühlte Hitler sich nicht stark genug dem Hass gegen Juden offen nachzugehen.

Ein Volk, welches zu fast 2/3 der Meinung ist, "dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden" [1] muss sich natürlich irgendwie von der Schuld befreien. Da zählen lebende Juden natürlich wenig. Die kann man ja vernachlässigen. Getreu dem Motto: "Solange es keine systematische Vernichtung ist, ist alles im Lot." Es sei denn, die lebenden Juden sind Holocaustüberlebende und damit ein Indiz dafür, dass die deutsche Judenvernichtung nicht so schlimm gewesen sein kann. Diese Juden werden geschätzt und dienen letzlich dem selben Zwecke: Relativierung und Schuldabladung. Damit in Deutschland jemand Antisemitismus erkennt, müssen wohl schon Leichen her.

In diesem Fall macht sich der bundesrepublikanische Unterricht zugleich zum Handlanger der längst toten Nationalsozialisten. Indem sie diese antisemitischen Ausschreitungen leugnet bzw. als völlig normal ansieht, obwohl es sich - objektiv betrachtet - doch um sehr deutlich erkennbare antisemitische Ausschreitung handelte, findet eine eindeutige Überschneidung von nationalsozialistischem Antisemitismus und bundesrepublikanischem Unterricht statt.


[1] http://www.bundestag.de/dasparlament/2007/31/Beilage/003.html

Montag, 3. Dezember 2007

der Feind im Osten Israels

Im Westjordanland sind die "guten Palästinenser", während im Gazastreifen die "bösen Palästinenser" hausen. Mit "den Guten" wird verhandelt (oder auch nicht). Für "die Bösen" soll Israel nur finanziell und logistisch sorgen, da der Gottesstaat es nicht schafft seine Bevölkerung zu ernähren. Nur die wahnwitzigsten fordern den Dialog mit der Hamas in "Gazaastan".

Dass diese Teilung in "Gute" und "Böse" nicht so einfach geht, liegt auf der Hand. Den verfächtern dieser Meinung könnte man auch schlicht Rassismus vorwerfen, aber darum soll es hier nicht gehen. Viel mehr geht es um Abbas und seine Freunde.

Heute liest man, was bei "den Guten" im Gebiet passiert ist:

Die israelische Armee hat die Palästinenser verhaftet, die zehn Tagen den Siedler Ido Zoldan im Westjordanland ermordet haben. Laut am Sonntag veröffentlichter Informationen handelt es sich dabei um drei Mitglieder der palästinensischen Nationalen Sicherheitstruppe.

Die Brüder Dafer und Abdullah Birham, die beide der Fatah angehören, gaben beim Verhör durch die Allgemeine Sicherheitsbehörde (SHABAK) auch den Namen des dritten Täters, Fadi Jama’, an. Dieser war mit ihnen in der Nationalen Sicherheitsorganisation der Palästinensischen Autonomiebehörde tätig, von der auch die Waffen stammen.[1]

In dieser Meldung wird auch deutlich was von Annapolis zu halten ist. Verhandlungen mit einer Marionette, die nicht in der Lage ist die eigene Polizei vom Mord an Juden abzuhalten oder diese wenigstens zur Rechenschaft zu ziehen, kann sich auch zu den Gesinnungsgenossen in "Gazaastan" gesellen. Solange es palästinensische Mentalität ist, den Mord an nicht-Muslimen, gerade an Juden, herbeizuführen und/oder zu dulden, bleibt jeder Nahostgipfel reine Zeit- und Geldverschwendung.

[1] Haaretz, 03.12.07

Sonntag, 2. Dezember 2007

Von Hitler zu bin Laden

Deutsche können Amerika den Judenhass der Islamisten erklären, hatte David Gelernter vor sechs Jahren notiert und hinzugefügt: „… weil Deutschland seine Vergangenheit ernst nimmt.“ Heute erleben wir, dass der Antisemitismus der Hamas, der Hisbollah und des iranischen Regimes in Amerika zur Sprache kommt – in Deutschland aber nicht. Obwohl Irans Atompolitik den Nahen Osten in den Schatten eines nuklearen Holocaust zu stellen droht. Oder weil? Ist es gerade die Nähe zum historischen deutschen Verbrechen, die Erkenntnis und Einsicht blockiert? Die Frage, ob Deutschland die aus seiner Nazivergangenheit resultierenden Schlussfolgerungen gezogen hat, beantwortet sich nicht in Sonntagsreden, sondern konkret.

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Dienstag, 23. Oktober 2007

stop the bomb


Der Demobanner von Café Critique ist verschwunden. Die von CC geäußerte Kritik ist jedoch so aktuell und wichtig wie nie.
Klare Worte gibt es von Stephan Grigat. Hier das Radiointerview.

von freie-radios.net

Weitere sehr wichtige Texte gibt es auf der Homepage von CC (s. o.).