Samstag, 29. Dezember 2007

Absurde Logik

Doch dank einer aufmerksamen und engagierten israelischen Soziologin namens Tal Nitzan weiß man jetzt, dass die IDF sich noch weit ärgerer Unterdrückungsstrategien befleißigt als bisher angenommen: Ihre Soldaten vergehen sich nämlich nicht an palästinensischen Frauen – und demonstrieren damit erst recht ihren abgrundtiefen Rassismus. Denn durch diese Unterlassung zeigen die uniformierten Männer, wie Nitzan herausfand, dass ihnen diese Frauen noch nicht einmal eine Vergewaltigung wert sind. Außerdem wollen sie so eine Erhöhung der Geburtenrate in den palästinensischen Gebieten vermeiden.

Ganz schön verrückt. Anderseits aber auch ganz schön lustig. weiterlesen bei Lizas Welt.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Antifa heißt Angriff!

"Hitler hat den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen: ihr Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts Ähnliches geschehe."
Theodor W. Adorno


Nazis maschieren vermehrt auf, sie hetzen Migranten, "Assoziale", Juden, Antifas; sie schlagen, treten und töten sogar manchmal Menschen, die nicht in ihr diffuses Weltbild passen. Sie sitzen ganz legal durch demokratische Wahlen in Parlamenten. Ihre Präsenz ist unüberseh- und unüberhörbar. Nebenbei steigen neben staatlicher finanzieller Förderung (Wahlkampfkostenrückerstattung, wegen der Wahlerfolge) auch die Mitgliederzahlen der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). [1]
Trotzdem werden bedrückend viele Menschen nicht müde, die von den Nazis ausgehende Gefahr für Leib und Leben Unschuldiger zu verharmlosen oder gar ganz zu leugnen. Sie gestalten sich ihre eigene Welt in der Nazis ein Randproblem sind, dem kaum Bedeutung zuzumessen ist. Dass diese verharmlosende Einstellung gegenüber den Rechtsextremisten nicht der Wirklichkeit entspricht zeigt z.B. die steigende Häufigkeit Rechtsextremer Straftaten. Im Jahr 2006 ist nach Angaben des Bundeskriminalamts die Zahl rechter Straftaten um 14 Prozent auf mehr als 18.000 Delikte angestiegen - der Höchststand rechtsextremer Straftaten seit der Wiedervereinigung 1990. Im Jahre 2004 gab es 832 rechtsextreme Gewalttaten, im Jahr 2005 waren es schon 1034 und für das Jahr 2006 ist ein Zuwachs von acht Prozent auf etwa 1100 einschlägige Delikte zu verzeichnen. [2] 2004 zog die Rechtsextreme NPD in den Sächsischen Landtag ein, 2006 schaffte sie es in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern [3] und bezüglich der nächste Bundestagswahl (Herbst 2009) werden die Politiker der NPD nicht müde zu betonen, dass sie dort ebenfalls einziehen werden. [4]

traditionelle Vorstellungen

Gelernt haben die Nazis vieles aus der Geschichte. Auf jeden Fall deutlich mehr als diejenigen, die immernoch Appeasement und Verständniss gegenüber Neonazis an den Tag legen. Gerade die NPD hat von von Hitlers Machtergreifung viel gelernt. So schaffen sie es mit Forderungen wie "Arbeit für Deutsche" oder ",Fremdarbeiter‘ stoppen" einen staatlichen und rassistischen Ausgrenzungsmechanismus, der zwingen mit der Konstitution einer Nation einher geht, in aller Totalität zu reproduzieren. Für als "nichtdeutsch" klassifizierte Menschen ist hier kein Platz. Und wer als "nichtdeutsch" gilt ist klar. Kommunisten, Linke, Antifas, Arbeitsunwillige, Behinderte, Freidenker, Ausländer, Homosexuelle und vor allem gegen Juden richtet sich der neonazistische Hass, der oft genug auch in die Tat umgesetzt wird.
Antiamerikanismus und Antisemitismus bleiben die wohl wichtigsten Komponenten neonazistischer Ideologie. Israel wird, stellvertretend für alle Juden, "kritisiert". Eine Handlung die das Ressentiment gegenüber Juden dem aktuellen Diskurs anpasst und den Antisemitismus - als Antizionismus - auf den "Juden unter den Staaten" (Alan M. Dershowitz) reproduziert. Für sie gilt nicht nur alles böse als jüdisch sondern auch alles jüdische als böse. Es verwundert da keineswegs, dass NPD Funktionäre in der arabischen Welt und deren antisemitischen Vernichtungswahn sympathisieren, welcher übrigens in großem Maße erst durch die nationalsozialistischen Beziehungen zur Arabischen Welt entstand. Der iranische Präsident, Mahmud Ahmadinedschad, sowie das Mullah-Regime im Allgemeinen werden als strategische Partner für Deutschland und als Gegner "der Juden" begriffen. Da das iranische Regime doch recht eindeutig nach Massenvernichtungswaffen - v.a. Atombomben - strebt [5] und gleichzeitig davon redet, dass "zionistische Gebilde" zu beseitigen, verwundert die Sympathie von deutschen Neonazis für die iranischen Mullahs keineswegs. Aber auch andere Gruppierungen, wie die libanesische Hisbollah oder die palästinensischen Terroristen der Hamas werden für ihren antijüdischen und antiwestlichen, antiamerikanischen Kampf geschätzt.

Die Vereinigten Staaten von Amerika werden als Siegermacht des Zweiten Weltkrieges und Schutzmacht Israels zugleich gehasst. Die mit Amerika verbundenen Werte wie v.a. der Demokratie, stehen die Nazis besonders ablehnend gegenüber, sehnen diese sich doch nach einer Führungsperson und eben nicht nach politischer Selbstbestimmung, sprich Emanzipation.

Dank dieser kurz und unvollständig beschriebenen Parallelen zum Nationalsozialismus sollte kein Zweifel mehr daran bestehen, dass es sich bei den Neonazis durchaus um Menschen von sehr ähnlichem Schlag handelt, wie es die Nazis in der Weimarer Republik und im Dritten Reich waren. Mögen Einzelheiten durchaus variieren bleibt der eliminatorische Antisemitismus, die antiwestliche und antidemokratische Linie doch erhalten. Gewalt gegen Andersdenkende gehört zur Selbstverständlichkeit und wird immer wieder praktiziert.

Eine Randgruppe?

Immer wieder wird die Behauptung aufgestellt, Neonazis seien eine Randgruppe, der keine weitere Beachtung geschenkt werden müsse. Ja, mehr noch. Eigentlich seien die Antifaschisten am Erstärken, der neonazistischen Strukturen mindestens Mitschuld. Würde man die Nazis einfach in Ruhe lassen, würde das Problem von selbst wieder verschwinden.
Diese schnell aufgestellte Behauptung enthebt nicht nur die Neonazis ihrer Verantwortung, die sie - wie jeder andere Mensch auch - für ihr Handeln übernehmen müss(t)en; sie erklärt auch noch diejenigen, die sich gegen NS-Rehabilitierer engagieren zu den eigentlichen Tätern. Im Grunde ist dieses Argumentationschema mehr der Selbstberuhigung denn der Logik verpflichtet. Wenn sich niemand gegen das Verbreiten neonazistischer Ideologie zur Wehr setzt bzw. Gegenöffentlichkeit schafft, haben es die Nazi-Kader wesentlich leichter ihre Landser zu rekrutieren.

Über Neonazis, sowie deren Ideologie und Ziele zu informieren ist eine Notwedigkeit, die schlicht und ergreifend nötig ist, um "die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln" sowie den "Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit" (Schwur der Häftlinge von Buchenwald) zu gewährleisten. Das Nichtstun kommt einer Duldung neonazistischen Gedankenguts gleich und man macht sich so zum Komplizen der Neonazis.

Dass es sich bei Neonazis um eine Randgruppe - wenn auch eine recht große und stetig wachsende - handelt, mag stimmen. Nichts desto trotz gibt es genug "normale" Deutsche, die zentralen Aussagen der neonazistischen Ideologie teilen. So meinen z.B. 43,8% der Menschen aus dem Osten und 35,2% der Westdeutschen, „dass Ausländer nur nach Deutschland kommen um den Sozialstaat auszunutzen“. [6] 81,9% der Deutschen werden wütend, „wenn sie daran denke, wie Israel die Palästinenser behandelt“ und 86% finden es „ungerecht, dass Israel den Palästinensern Land wegnimmt.“ [7] Diese Aussagen stehen nur exemplarisch für eine ganze Reihe weiterer rassistischer und antisemitischer Einstellungen der Durchschnittsbevölkerung. Und genau darin liegt das eigentliche Problem. Die Massen bleiben nicht auf der nötigen Distanz zu den Nazis. So fällt es ihnen leicht die "Mitte der Gesellschaft" für sich zu gewinnen. Das ist der eigentliche Skandal. Der Status quo Deutschlands.

Angriff? Worauf?

Um auf den Titel dieses Artikels zurückzugreifen, muss natürlich die Frage beantwortet werden, was genau denn jetzt angegriffen werden soll. In erster Linie ist die Phrase symbolisch zu verstehen. Ein Angriff muss nicht zwingend mit körperlicher Gewalt einher gehen. In erster Linie ist es wichtig Ideologiekritik zu üben. Also einen Angriff auf die Ideologie zu tätigen.

Einen körperlichen Angriff auf Nazis sollte man trotzdem nicht gänzlich ausschließen. Um es mit den Worten von jemanden zu sagen, dessen Autor mir nicht bekannt ist: "Was mich an ihnen [den Nazis] interessiert, ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre Zigarettenschachtelwelt passen. Ob man sie dafür einsperrt oder sie dafür auf den Obduktionstisch gelegt werden müssen, ist mir gleich, und wer vom Lager (für andere) träumt, kann gerne selbst hinein." [8] Die Forderung Nazis an dem zu hindern, was diese tun wollen ist auch im Sinne des Adornschen Imperatives (s. o.). Jene an dem Tun zu hindern, die einen positiven Bezug auf Auschwitz haben und/oder einer Wiederholung der Shoah oder Ähnlichem interessiert sind, müssen mit allen Mitteln daran gehindert werden.

Gerne wird diese Forderung als Indiz für die "faschistoide" Herangehensweise von Antifas aufgeführt. Man sollte sich aber im klaren darüber sein, dass man so einen unschuldigen Migranten, der auf Grund seines Geburtsortes verkloppt wird auf die gleiche Stufe wie eben diesen Schläger stellt. Außerdem trägt der Neonazi eine moralische Schuld, weil er absolut nichts aus der Geschichte gelernt hat - im Gegenteil: er findet die Verbrechen auch noch gut!


[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,356199,00.html & http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaldemokratische_Partei_Deutschlands
[2] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,474351,00.html
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Landtagsabgeordnete_der_NPD
[4] http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=2921668/luaev4/index.html
[5] s. u.a. http://images.zeit.de/text/online/2007/50/interview-israel-iran-shueftan
[6] http://library.fes.de/pdf-files/do/04088a.pdf
[7] http://www.honestly-concerned.org/Heitmeyer2.htm#TEIL1
[8] http://blog.rbb-online.de/roller/fritzblog/entry/darf_man_mit_nazis_reden

Montag, 24. Dezember 2007

Frohe Weihnachten

Ist heute eigentlich schon Weihnachten oder nur Heiligabend? Und daraus resultierend: Ist ein "Frohe Weihnachten" in der Überschrift angebracht? Naja, wer weiß. Und wen interessiert das überhaupt?

Hier im Blog geht's dann vorraussichtlich nächstes Jahr weiter (wobei ich mich weigere irgendetwas verbindlich festzulegen). Also guten Rutsch, Frohes Neues und bis dann.

Samstag, 22. Dezember 2007

Bürokratie vs. Salvia-Verbot

Mit der Bürokratie habe ich so meine Probleme. Das ist alles viel zu verwirrend und wer da noch durchblickt hat durchaus Respekt verdient. Einer von diesen "Durchblickern" heißt "gigaschatten". Ihm sind die folgenden Zeilen zu verdanken, die ich - dreißt wie ich bin - mir kurz ausgeliehen habe.


Jeder Jurist und Nichtjurist, der nur mal das BtMG überfliegt und die Antwort der Regierung auf die Anfrage der Grünen kennt, sieht doch sofort: Die Aufnahme von SD in das BtMG wäre ein Verstoss allein schon gegen §1 Abs. 2

(2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, nach Anhörung von Sachverständigen durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Anlagen I bis III zu ändern oder zu ergänzen, wenn dies

1. nach wissenschaftlicher Erkenntnis wegen der Wirkungsweise eines Stoffes, vor allem im Hinblick auf das Hervorrufen einer Abhängigkeit,
2. wegen der Möglichkeit, aus einem Stoff oder unter Verwendung eines Stoffes Betäubungsmittel herstellen zu können, oder
3. zur Sicherheit oder zur Kontrolle des Verkehrs mit Betäubungsmitteln oder anderen Stoffen oder Zubereitungen wegen des Ausmaßes der mißbräuchlichen Verwendung und wegen der unmittelbaren oder mittelbaren Gefährdung der Gesundheit

Abs. 2.1 ist nachweislich nicht erfüllt, da keine wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen - siehe Antwort auf Anfrage der Grünen diesbezüglich. Würden Studien vorliegen, wird man dort sicherlich erkennen, dass SD kein Suchtpotential aufweist. Eine Beobachtung der Konsumgewohnheiten von SD Anwendern wird das sicherlich eindeutig belegen. SD ist zudem nicht euphorisierend, was i.d.R. der Hauptauslöser psychischer Abhängigkeit darstellt. Für eine potentiell physische Abhängigkeit gibt es keine Indikatoren.

Abs. 2.2 trifft in Bezug auf SD nicht zu, da ein Betäubungsmittel ja durch das BtMG oder das AMG definiert wird, d.h. der Hauptwirkstoff Salvinorin A bislang kein Betäubungsmittel darstellt und auch ohne wissenschaftliche Studien, die einen solchen Status gem. 2.1 belegen auch nicht als Betäubungsmittel bezeichnet werden kann. Es ist weiterhin auch nicht belegt, dass sich aus SD ein anderes, bereits bekanntes Betäubungsmittel herstellen lässt.

Abs. 2.3 trifft ebenfalls in Bezug auf SD nicht zu, da SD nicht als Betäubungsmittel bezeichnet werden kann (s.o.), keine Studien bzgl. einer gesundheitlichen Gefährdung existieren und diese somit auch nicht unterstellt werden können, keine Schadensfälle durch kurz- oder langzeitigen Gebrauch bekannt sind. Im Gegenteil entfallen bei der Anwendung von SD alle physiologischen Indikatoren für eine gesundheitliche Belastung. Eine lethale Dosis ist praktisch nicht möglich und selbst eine extrem hohe Dosierung wirkt sich nur kurzzeitig, falls überhaupt auf das Wohlbefinden des Anwenders aus.

Da auch der Gesetzgeber Gesetzen unterliegt, ist im Falle einer Aufnahme in das BtMG eine Sammelklage angebracht, da hier lediglich ohne wissenschaftlichen Hintergrund spekuliert wurde. Dies kann man auch schon aus der Antwort auf die Anfrage der Grünen bzgl. SD entnehmen, in der SD mit anderen Wirkstoffen verglichen wird, die in keinem Bezug dazu stehen.

(3) Das Bundesministerium für Gesundheit wird ermächtigt in dringenden Fällen zur Sicherheit oder zur Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs durch Rechtsverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates Stoffe und Zubereitungen, die nicht Arzneimittel sind, in die Anlagen I bis III aufzunehmen, wenn dies wegen des Ausmaßes der mißbräuchlichen Verwendung und wegen der unmittelbaren oder mittelbaren Gefährdung der Gesundheit erforderlich ist. Eine auf der Grundlage dieser Vorschrift erlassene Verordnung tritt nach Ablauf eines Jahres außer Kraft.


Sollte man sich auf Abs. 3 als Begründung für eine Aufnahme von SD in das BtMG heranziehen, wird man bis Anfang 2009 andere Gründe (er)finden müssen, ansonsten fällt der Wirkstoff nach Ablauf eines Jahres aus dem Katalog heraus und ist somit Anfang 2009 wieder legal.

Praktisch wäre die gesamte Diskussion überflüssig und kostet (mal wieder) nur Steuergelder. Selbst eine Studie mit minimaler finanzieller Aufwendung würde schnell erkennen lassen, dass der Grund für eine Aufnahme in das BtMG - nämlich ein Suchtpotential - nicht erfüllt wird. Stattdessen bleibt das Recht auf Selbstbestimmung und persönlicher Entfaltung für diejenigen, die SD im Rahmen der Selbsterfahrung verwenden, völlig auf der Strecke - und genau das ist, was unsere Regierung viel zu bereitwillig in Kauf nimmt. Dies und einige andere Neuerungen, wie z.B. die Vorratsdatenspeicherung halte ich für eine mehr als bedenkliche Tendenz. Muss ich mich von einer Regierung, die meine Rechte mit Füssen tritt kriminalisieren lassen - und das teils schon präventiv?

Und es mit den Worten unseres kleinen grünen Freundes Meister Yoda zu sagen: Ich spüre eine Korrumpierung der Macht.

Im Original: http://www.salvia-community.net/index.php?showtopic=7271&st=105&p=96999&#entry96999

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Du kannst oben in der Ecke steh'n...

...ich will lieber tanzen gehen.

Endlich ist das Video zu "Lustprinzip" von Egotornic fertig - und macht seinem Namen alle Ehre.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Zaubersalbei III - Der Irrweg des Vebots

Ein Referentenentwurf, der zur Zeit im Internet kursiert, bringt nahezu alle Salvianauten in Aufruhr. Dieser sieht vor den Aztekensalbei, mit botanischem Namen Salvia Divinorum, zu illegalisieren. Pflanzen und Pflanzenteile sollen einen Eintrag ins BtMG erhalten.

Über den gesundheitsschädlichen Status von Salvia Divinorum wird in der Politik viel geredet. Wobei die Wörter "gerätselt" oder "geraten" an dieser Stelle zutreffender sind. Am besten passt villeicht - um im thematischen Vokabluar zu bleiben - das Wort "halluziniert". Neben dem gesundheitlichen Aspekt fehlt der Politik vor allem eines. Argumente.

In einer Antwort des Deutschen Bundestages auf eine Schreiben von mehreren Politikern heißt es, dass "der Bundesregierung keine Prävalenzdaten zu Salvia divinorum" vorliegen. [1] "Als einzige sogenannte biogene Droge [werden] psilocybinhaltige Pilze erfasst" heißt es weiter in dem Dokument. Die Frage, ob der Bundesregierung Erkentnisse über "Fälle von gesundheitlichen Schädigungen im Zusammenhang mit dem Konsum von Salvia divinorum in Deutschland" vorliegen, wird vom Bundestag verneint.
Trotz der selbst zugegebenen Inkompetenz ist sich der Bundestag sicher, dass "Der Konsum dieser biogenen Drogen [...] zu schweren Bewusstseinsveränderungen, Psychosen und anderen gesundheitlichen Schädigungen führen [kann]". An anderer Stelle heißt es, diesmal speziell über den Aztekensalbei: "Über mögliche Risiken des Salvia-Konsums ist nicht viel bekannt, da die Pflanze bisher wenig untersucht wurde". Trotz dieser ehrlichen Urteilen, klagt der Bundestag den Zaubersalbei an.

über die psychische Wirkung und andere Vorurteile

"Da es sich um ein Halluzinogen handelt, muss man davon ausgehen, dass der Konsum von Salvia auch die für Halluzinogene typischen psychischen Risiken nach sich ziehen kann. Bei Halluzinogenen besteht die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit mit dem Wunsch, den erlebten Rausch immer wieder herbeizuführen." Was logisch klingen mag und dazu eine der wenigen wenigstens halbwegs logischen Stellen im Dokument makiert, entspricht aber keineswegs den vielen individuellen Erfahrungen der Salvia-Konsumenten. Beinahe alle Konsumenten berichten von "heftigen Trips", die sie erstmal verarbeiten müssten, bevor sie einen weiteren Salvia-Trip erleben möchten. Von einem Konsumenten, der umgehend nach einem Salvia-Trip einen weiteren erleben wollte, ist nichts bekannt. Von der "Gefahr einer psychischen Abhängigkeit mit dem Wunsch den erlebten Rausch immer wieder herbeizuführen" kann daher definitiv nicht die Rede sein.

Weiter heißt es "Bei regelmäßigem Konsum kann es zu einer Toleranzbildung kommen." Obwohl bei Salvia Divinorum normalerweise von einer sogenannten umgekehrten Toleranz, die Rede ist wird die Behauptung aufgestellt, man müsse im Laufe der Zeit mehr Aztekensalbei konsumieren um einen Effekt wie zu Beginn des Konsums zu erzielen. Was letzlich an einer Toleranzbildung, wenn es diese denn gäbe, so schlimm sein sollte bleibt auch unbeantwortet. Die schlimmste aller denkbaren Folgen wäre, dass Medikamente - sollte es diese jemals auf der Basis von Salvia Divinorum geben - nicht mehr oder nur eingeschränkt wirken könnten. Alles in allem ist die Anklage bezüglich der Toleranz nicht nur sachlich falsch, sondern - sogar ungeachtet dessen - unwichtig, da es ohnehin keine Medikamente auf Salvia Divinorum-Basis gibt.

Auch die nächsten beiden Argumente entpuppen sich als unzutreffend. Der häufige Konsum, könne "zu einer Verringerung der Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit" führen wird behauptet. Auch "Psychosen können nicht ausgeschlossen werden." Die Wahrscheinlichkeit hiervon ist aber gänzlich gering. Zum einen ist der Zaubersalbei nicht Schuld an der möglichen Psychose. Psychosen werden höchstens von psychoaktiven Mitteln hervorgebracht bzw. aktiviert. Existiert haben sie aber schon vorher. Hinzu kommt, dass auch diese Behauptung nicht auf Beispiele gestützt werden kann. Im Gegenteil. Der Zaubersalbei gilt als eine der wenigen Drogen die weder ein Abhängigkeitspotential besitzen oder dafür bekannt sind, dass Menschen auf ihnen hängen bleiben. Völlig außer Acht gelassen werden in diesem Zusammenhang auch Drittvariablen. Auch diese sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Mit der angeblichen Verringerung der Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit verhält es sich genauso. Auch diese ist nicht ernsthaft belegbar. Stattdessen berichten viele Konsumenten davon, in ihren Trips einen erhellenden Blick auf sich selbst und ihre Situation bekommen zu haben. Die Wahrnehmungsfähigkeit wird also nicht verringert, sondern erweitert.

letale Dosis, toxische Wirkung und andere Risiken

Auch bezüglich einer letalen Dosis oder einer toxische Dosis muss dem Bundestag Nachhilfe erteilt werden. Eine letale Dosis, also die Doses die einen durchschnittlichen Menschen umbringt, lässt sich wenn zwar nicht exakt bestimmen so doch eingrenzen. Versehentlich hat bereits jemand ein Gramm 30x Extrakt geraucht. Diese Überdosis entspricht etwa einer Autofahrt mit 1500km/h durch die geschlossene Ortschaft oder 60 Promille Alkohol im Blut. Eine Vergleichbare Überdosis von Alkohol oder auch Nikotin hätte den Konsumenten das Leben gekostet. Abgesehen von einem sehr heftigen Trip, geht's dem Salvia-Konsumenten aber gut. Folgerichtig bemerkt jemand in dem Forum, in dem der Vorfall aus 1. Hand geschildert wurde, dass es - sogar für Dumme - unmöglich ist durch den Konsum von Salvia Divinorum zu sterben. [2]

Der geschilderte Vorfall ist sicher auch Beweis genug für die nicht vorhandene toxische Wirkung. Alkohol, Nikotin, Gammelfleisch oder der selbstgeerntete Speisepilz, der sich doch als ein giftiger entpuppt, sind nicht nur nachweislich gefährlicher, sondern dazu auch noch vollkommen legal. Nicht mal über ein Verbot dieser Waren wird nachgedacht. Im Gegenteil: Mit Ausnahme der Pilze, verdient und fördert der Staat den Verkauf sogar. Ob darin der eigentliche Anstoß für das Verbotsverfahren liegt? Denkbar ist dies allemal. Im zwölfköpfigen Sachverständigungsausschusses gibt es Vertreter aus der Klinischen Pharmakologie, der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft sowie des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. und des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller. Denen käme es nur Recht, die Pflanze und ihr medikamentöses Potential so für sich zu beanspruchen. Dann würde der Bundestag bald villeicht auch "Anwendungsmöglichkeiten von Salvia divinorum auf der Grundlage der evidenzbasierten Medizin" sehen. Bisher ist dies nicht der Fall. Die Pharmaindustrie wird das wohl aber zu ändern wissen - genießt sie erstmal den Vorteil den Zaubersalbei für sich allein entdecken und vermarkten zu können.

Die Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker zieht ganz ähnliche Schlüsse bezüglich des Risikos von Salvia Divinorum. Der Deutsche Bundestag zitiert sie mit den Worten, "dass man von einem hohen, bisher aber nicht quantifizierbaren Risiko ausgehen muss." Hier muss stark eingeschränkt werden.
Es stimmt, dass bestimmte Risiken beim Konsum vom Zaubersalbei bestehen. Diese können durch die richtige Vorbereitung aber minimalisiert werden und bestehen zum Großteil nur beim Konsum selbst. Hier wäre richtige Aufklärung - nicht Verbot und Dramatisierung der richtige Weg. Zu den größten Risiken zählt sicher der mögliche Kontrollverlust beim Rauchen. So können leicht Brände entstehen, weil das Rauchgerät nicht mehr weggepackt werden kann. Näheres ist dem Artikel über Gefahren im Umgang mit dem Zaubersalbei zu entnehmen.

Verbot wegen Aufklärung?

Drogen zu beschaffen ist in der Regel kein Problem. Legalität hin oder her - wer eine Droge wirklich haben will bekommt sie auch. Dass Verbote eher kontraproduktiv sind - also das Interesse an einer Substanz eher vergrößern als verkleinern ist ebenfalls konsens. Ziel einer vernünftigen Drogenpolitik sollte daher die nüchterne Berichterstattung über die Substanzen sein.
Im Falle von Salvia Divinorum geschiet und geschah genau das - eine rege Berichterstattung über Salvia Divinorum. Und, weil sich scheinbar viele Menschen lieber informier(t)en anstatt irgendetwas zu konsumieren, erwägt man nun ein Verbot. Im O-Ton liest sich das wie folgt: "Der Betäubungsmittel-Sachverständigenausschuss nach § 1 Abs. 2 BtMG hat seine Empfehlung vom 18. Juni 2007 mit dem Hinweis auf das Gefährdungs- potential, Berichte über Missbrauchsfälle, der wachsenden Internetpräsenz der Droge und einer wachsenden 'User-Gemeinde' begründet und eine Unterstellung unter das BtMG für geboten erachtet."

Mit anderen Worten. Würde es keine Aufklärung und kein öffentliches Interesse am Zaubersalbei geben, würde nicht über eine Illegalisierung nachgedacht werden. Das Publizieren von Informationen sowie deren Austausch - mit der Absicht aus den Fehlern anderer zu lernen - werden mit dem Verbot also bestraft. Ob die zuständigen Politiker wohl diese abstruse Logik verstehen?

Der Garten als Drogenplantage

Viele ganz gewöhnliche, augenscheinlich harmlose Pflanzen können als Drogen miss- bzw. gebraucht werden. "Beispiele solcher psychoaktiver Drogen sind: Damiana-Blätter bzw. Kraut (Turnera diffusa), Betelnüsse (Semen Arecae), Traumkraut (Dream Herb; Calea zacatechichi), Quebracho-Rinde, Sinicuichi (Heimia salicifolia), Helmkraut (Scutellaria laterifolia) und Turkmenische Minze (Lagochilus inebrians) [...] Amanita muscaria, der Fliegenpilz, Psilocybin-haltige Pilze wie Psilocybe semilanceata, der spitzkegelige Kahlkopf, Atropa belladonna, die Tollkirsche und Datura stramonium, der Stechapfel." Und dies ist nur ein Bruchteil aller legal highs. Das sehr gefährlichen Nachtschattengewächse Engelstrompete (Brugmansia) sollte in diesem Zusammenhang auch nicht unerwähnt bleiben. Diese Pflanze steht zudem in vielen heimischen Gärten und ist auch oft für Kinder erreichbar. Ähnliches gilt für die zitierten Pflanzen. Übrigens ist die Psychoaktivität dieser z.T. auch fragwürdig. Damiana z.B. ist ein Tabakersatz, der höchstens theoretisch psychoaktiv ist. Aber ist das nicht ohnehin jede konsumierbare Substanz?

Konsequent wäre es, alle oder keine dieser Pflanzen zu verbieten. Das Verbot von Salvia Divinorum wird bestenfalls dazu beitragen auf andere legal highs umzusteigen. Diese wären z.B. die Engelstrompete oder der Stechapfel - also viel gefährlichere Pflanzen.

Illegalisierung, Kriminalisierung und der Schwarzmarkt

Wie bereits angesprochen wird ein Salvia-Verbot wohl kaum einen Konsumstopp herbeiführen, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach eher gegenteiliges bewirken. Bürger, die heute noch legal ihre Pflanzen anbauen, werden schon morgen dafür kriminalisiert. Betriebe werden teilweise schließen müssen und Shops werden mit Einbußen zu rechnen haben.

Schlimmer wiegt die Tatsache, dass mit Sicherheit schnell ein Schwarzmarkt entstehen würde. Dort gibt es keine Qualitätskontrollen und damit sind ernsthafte gesundheitliche Schäden bereits vorprogrammiert. Streckmittel wie feine Glasscherben oder, wie kürzlich bei Cannabis passiert, Blei stellen ein sehr viel größeres Gefahrenpotential als die Droge selbst dar. [3] Die längst überlastete Judikative wie auch die Exekutive werden zudem mit Straftaten aufgehalten, anstatt sich ernsthaften Problemen widmen - wie z.B. dem Erstärken neonazistischer Organisationen und der Etablierung bzw. Verfestigung rechtsextremen Gedankenguts.

Abschluss

Das Verbotsverfahren von Salvia Divinorum stützt sich großteils auf Vermutungen, nicht aber auf belegbare Tatsachen. Wesentlich gefährlichere Substanzen, wie z.B. Alkohol oder die Engelstrompete sollen nicht illegalisiert werden. Der relativ harmlose Zaubersalbei hingegen schon.

Nach einem Verbot wird die Droge auf dem Schwarzmarkt erhältlich sein und die Zahl der Konsumenten vermutlich steigen. Es wird finanzielle Einbußen geben und auch die Justiz sowie die Exekutive werden unter dem Verbot leiden.

Ein Verbot kann nur als Versagen der Drogenpolitik, sowie als willkürliche Maßnahme in einem aussichtlosen Kampf gegen den Rausch gedeutet werden.

PS: Es scheint nur eine Frage der Zeit so sein bis auch das Küssen illegalisiert wird. Mit gutem Grund übrigens: es kann nicht nur Krankheiten übertragen, den Tod durch Erstickung herbeiführen, auch eine letale Dosis erscheint plausible. Stichwort Herzkreislaufzusammenbruch. Erschwerend kommt hinzu, dass bis jetzt alle Menschen die in ihrem Leben auch nur ein einziges mal geküsst haben starben.


[1] dieses Zitat, sowie die folgenden können unter folgendem Link eingeshen werden http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/061/1606150.pdf
[2] vgl. http://www.salvia-community.net/1g_30x_Extrakt_Ich_aufloesung-t6234-s15.html
[3] http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/chemie/marijuana_blei.html

Irrtümer vorbehalten! Vor dem Salvia-Konsum ist eine gute und ausgewogene Kenntnis aus verschiedenen Quellen unbedingt notwendig!

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Erster!


Ehre oder Schande? ;-)

Dienstag, 11. Dezember 2007

Wort zum Dienstag

Der Neonazi von heute ist zehnmal so schuldig wie der von früher.

Arno Lustiger, deutsch-jüdischer Historiker und Schriftsteller, Interview in "Das Parlament", Ausgabe vom 31. Januar 2005

Montag, 10. Dezember 2007

Nachtrag

Samstag, 8. Dezember 2007

Lasst das Licht an!

Der böse Klimawandel lässt mit seinen sommerlichen Temperaturen nicht nur auf sich warten, sondern möchte jetzt auch noch den Strom verbieten.

Dabei ist der CO2 Ausstoß garnicht schuld am Klimawandel. Also: Setzt ein Zeichen gegen Lügen und lasst das Licht an!

Für Sommer im Winter und das Recht auf Licht!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Antisemitismus in Deutschland hat andere Standarts

Dass Deutschland ein Problem mit der Geschichtsschreibung hat, ist nichts neues. Auch, dass ähnliche Exzesse wie 1933 im "neuen" alten Deutschland passieren ist bekannt. Aber darum geht es garnicht. Es geht viel mehr um eine ungewollte Selbstironie seitens der bundesrepublikanischen Geschichtsschreibung.

Am 1. April 1933 veranlassten die Nationalsozialisten jüdische Geschäfte, Warenhäuser, Banken, Arzt-, Rechtsanwalts- und Notarspraxen zu boykottieren. Dabei wurden die Besitzer nicht nur wirtschaftlich sondern in der Regel auch körperlich geschädigt. Halt die Volksgemeinschaft bei ihrem Gemeinschaftsprojekt "Judenfrage" - kennt man ja. Symbol dieser Ausschreitungen wurde dieser Herr zur Rechten.

In einer Dokumentation im Geschichtsunterricht sagte der Sprecher zu Bildern vom Judenboykott am 1. April 1933:

Noch fühlte Hitler sich nicht stark genug dem Hass gegen Juden offen nachzugehen.

Ein Volk, welches zu fast 2/3 der Meinung ist, "dass den Deutschen auch heute noch die Verbrechen an den Juden vorgehalten werden" [1] muss sich natürlich irgendwie von der Schuld befreien. Da zählen lebende Juden natürlich wenig. Die kann man ja vernachlässigen. Getreu dem Motto: "Solange es keine systematische Vernichtung ist, ist alles im Lot." Es sei denn, die lebenden Juden sind Holocaustüberlebende und damit ein Indiz dafür, dass die deutsche Judenvernichtung nicht so schlimm gewesen sein kann. Diese Juden werden geschätzt und dienen letzlich dem selben Zwecke: Relativierung und Schuldabladung. Damit in Deutschland jemand Antisemitismus erkennt, müssen wohl schon Leichen her.

In diesem Fall macht sich der bundesrepublikanische Unterricht zugleich zum Handlanger der längst toten Nationalsozialisten. Indem sie diese antisemitischen Ausschreitungen leugnet bzw. als völlig normal ansieht, obwohl es sich - objektiv betrachtet - doch um sehr deutlich erkennbare antisemitische Ausschreitung handelte, findet eine eindeutige Überschneidung von nationalsozialistischem Antisemitismus und bundesrepublikanischem Unterricht statt.


[1] http://www.bundestag.de/dasparlament/2007/31/Beilage/003.html

Montag, 3. Dezember 2007

der Feind im Osten Israels

Im Westjordanland sind die "guten Palästinenser", während im Gazastreifen die "bösen Palästinenser" hausen. Mit "den Guten" wird verhandelt (oder auch nicht). Für "die Bösen" soll Israel nur finanziell und logistisch sorgen, da der Gottesstaat es nicht schafft seine Bevölkerung zu ernähren. Nur die wahnwitzigsten fordern den Dialog mit der Hamas in "Gazaastan".

Dass diese Teilung in "Gute" und "Böse" nicht so einfach geht, liegt auf der Hand. Den verfächtern dieser Meinung könnte man auch schlicht Rassismus vorwerfen, aber darum soll es hier nicht gehen. Viel mehr geht es um Abbas und seine Freunde.

Heute liest man, was bei "den Guten" im Gebiet passiert ist:

Die israelische Armee hat die Palästinenser verhaftet, die zehn Tagen den Siedler Ido Zoldan im Westjordanland ermordet haben. Laut am Sonntag veröffentlichter Informationen handelt es sich dabei um drei Mitglieder der palästinensischen Nationalen Sicherheitstruppe.

Die Brüder Dafer und Abdullah Birham, die beide der Fatah angehören, gaben beim Verhör durch die Allgemeine Sicherheitsbehörde (SHABAK) auch den Namen des dritten Täters, Fadi Jama’, an. Dieser war mit ihnen in der Nationalen Sicherheitsorganisation der Palästinensischen Autonomiebehörde tätig, von der auch die Waffen stammen.[1]

In dieser Meldung wird auch deutlich was von Annapolis zu halten ist. Verhandlungen mit einer Marionette, die nicht in der Lage ist die eigene Polizei vom Mord an Juden abzuhalten oder diese wenigstens zur Rechenschaft zu ziehen, kann sich auch zu den Gesinnungsgenossen in "Gazaastan" gesellen. Solange es palästinensische Mentalität ist, den Mord an nicht-Muslimen, gerade an Juden, herbeizuführen und/oder zu dulden, bleibt jeder Nahostgipfel reine Zeit- und Geldverschwendung.

[1] Haaretz, 03.12.07

Sonntag, 2. Dezember 2007

Zaubersalbei II - Gefahren im Umgang

Wie jedes Mittel, welches die Wahrnehmung verändert, birgt auch Salvia Divinorum gewisse Gefahren über die sich Konsumenten bewusst sein sollten. Gerade, da Salvia Divinorum das stärkste bekannte natürliche Halluzinogen, Salvinorin A, enthält, ist Vorsicht geboten.

Wie jeder Rauch ist auch das Salviarauchen nicht gesundheitsfördernd. Im Gegensatz zu z.B. Tabak, ist Salvia jedoch wesentlich gesundheitsunschädlicher. Über besonders gefährliche Substanzen des Salviarauchs ist derzeit nichts bekant. Von einem Langzeitkonsum ist trotzdem abzuraten, da die Pflanze hierfür noch nicht ausreichend erforscht ist.

Vorsichtshalber sollten Frauen keinen Zaubersalbei in der Schwangerschaft konsumieren. Auch von der Teilnahme am Straßenverkehr nach dem Konsum ist abzuraten. Außerdem sollten sich nur psychisch gefestigte Menschen an Salvia Divinorum ranwagen. Erfahrene Drogenkonsumenten halten Salviatrips für die härtesten. Auch, wenn sie meist nicht länger als 15 Minuten dauern, können die Trips die Psyche des Konsumenten in nicht erfassbarem Ausmaße erschüttern! Wie bei jedem Halluzinogen könnten evtl. Psychosen bei latenten psychischen Problemen ausgelöst werden. Eine tödliche Überdosis gibt es nicht.

Da der Zaubersalbei in aller Regel halluzinogen und damit oft unkontrollierbar wirkt, sollte immer ein nüchterner Tripsitter auf den Salviakonsumenten aufpassen. Aufgaben des Tripsitters sind z.B. das sichere Verstauen der Rauchgeräte, damit ein Brand ausgeschlossen werden kann. Eingreifen sollte er außerdem, wenn der Tripper Gefahr läuft sich oder andere zu verletzen. Um Panik und Schweißausbrüche zu verhindern, sollten sich die Konsumenten im klaren darüber sein, dass sie eine Droge nehmen.

Obwohl Salvia Divinorum und alle Inhaltsstoffe der Pflanze nicht verboten, also - setzt man einen Rechtsstaat dem Ideal nach vorraus - straffrei bleiben sollte, stören sich Freund und Helfer gelegentlich am Zaubersalbei. So wurden bereits getrocknete Slaviablätter von der Staatsgewalt bei einem Headshop beschlagnahmt, da sie - angeblich - illegal wären. Da derzeit der legale Status des Zaubersalbeis diskutiert wird, sollte man sich auf dem Laufendem halten, was die aktuelle Legalität angeht, denn "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht".

Ergänzend zu diesem Artikel sollte auch der Artikel über den Salviakonsum gelesen werden (comming soon).

Von Hitler zu bin Laden

Deutsche können Amerika den Judenhass der Islamisten erklären, hatte David Gelernter vor sechs Jahren notiert und hinzugefügt: „… weil Deutschland seine Vergangenheit ernst nimmt.“ Heute erleben wir, dass der Antisemitismus der Hamas, der Hisbollah und des iranischen Regimes in Amerika zur Sprache kommt – in Deutschland aber nicht. Obwohl Irans Atompolitik den Nahen Osten in den Schatten eines nuklearen Holocaust zu stellen droht. Oder weil? Ist es gerade die Nähe zum historischen deutschen Verbrechen, die Erkenntnis und Einsicht blockiert? Die Frage, ob Deutschland die aus seiner Nazivergangenheit resultierenden Schlussfolgerungen gezogen hat, beantwortet sich nicht in Sonntagsreden, sondern konkret.

weiterlesen...

Mittwoch, 14. November 2007

gebt der Meute...

...was sie braucht. In diesem Falle dem süchtigen Raucher sein Nikotin. Alles andere treibt die Statistik über Drogentote unnötig nach oben. Sind Nichtraucherschutzgesetze doch kontraproduktiv? Sterben so villeicht mehr Leute als durch den Qualm? Wir dürfen gespannt sein.

Dienstag, 13. November 2007

Zaubersalbei I - medizinische Aspekte

Zaubersalbei, Aztekensalbei, Wahrsagersalbei, Hexensalbei, göttlicher Salbei, Hojas de la Pastora (spanisch „Blätter der Schäferin“), Hierba de la Virgen (spanisch „Kraut der Jungfrau“) oder Ska Maria Pastora (mazatekisch „Blätter der Schäferin Maria“). All diese Namen bezeichnen eine relativ unbekannte Pflanze mit dem botanischen Namen Salvia Divinorum. Und um diese Pflanze soll es in einer mehrteiligen Betrachtung gehen. Konkrete Ideen, um welche Aspekte es in den weiteren Artikeln geht gibt es noch nicht. Da Zaubersalbei aber eine sehr vielseitige Pflanze ist, wird das sicher kein größeres Hindernis darstellen. Dieser Artikel widmet sich einem wenig erforschten Aspekt. Der Verwendung von Salvia Divinorum als Medikament.

Über die medikamentöse Verwendung von Drogen wie Cannabis wird oft gestritten. Laut der Wikipedia kann Cannabis gegen Aids, Asthma bronchiale, Epilepsie, Glaukom, Krebs (Nebenwirkungen der Chemotherapie), Migräne, Multipler Sklerose, Morbus Crohn, Atopisches Ekzem, Schmerzzustände, Spastiken und Tourette-Syndrom helfen. Aus Schlafmohn lässt sich neben der Droge Opium auch Morphium, ein Schmerzmittel, herstellen. Auch Hopfen wird in Verbindung mit Baldrian als Schlafmittel verkauft. Wo nun genau der Unterschied zwischen einer Droge und einer nützlichen Verwendung von Pflanzen ist, lässt sich teilweise nur schwer klären. Fest steht, dass oftmals beides nah beisammen liegt. Auch Salvia Divinorum birgt neben der halluzinogenen Wirkung möglicherweise erhebliches medikamentöses Potential.

Leider lässt sich über dieses Potential großteils nur spekulieren. Da Salvia Divinorum in Norwegen aber verschreibungspflichtig ist, deutet dies doch auf eine medikamentöse Verwendung hin. Leider sind die Informationen trotzdem dünn gesät.

traditionelle Verwendung

Bereits die Mazateken, Azteken und Cuicatex-Indianer benutzten Salvia Divinorum in schwachen Dosen gegen Rheumatismus, Kopfschmerzen und Blutarmut. Hierbei wurden die Blätter gekaut und über die Mundschleimhaut aufgenommen. Wenigstens die Mazateken konsumieren auch heute noch Zaubersalbei bei nächtlichen Heil- und Wahrsageritualen. Angeblich hilft es dem Schamanen die Ursachen kranker Menschen festzustellen und so heilende Maßnahmen einzuleiten.

medikamentöse Verwendung

Informationen über die medikamentöse Verwendung, die über die Forschung hinaus gehen, sind äußerst knapp.

Laut einem Bericht im Internet sei jemand, der an Hämorrhoiden und Analthrombosen litt, nach einem Salviazäpchen völlig schmerzfrei und symptomlos. Ein anderer User berichtet das Kauen von Salvia Divinorum Blättern hätte bei ihm eine verschnupfte Nase geheilt. Einem dritten Bericht nach, habe der Konsum von Salvia Divinorum massive Magen-Darm-Probleme, die oft mit blutigem Stuhl verbunden waren, geheilt. Einem weiteren nach zu urteilen hat der Konsum von Zaubersalbei Neurodermitis (starker Hautauschlag) gemindert. Ein AIDS-Kranker meint der Aztekensalbei hätte "fabelhafte Ergebnisse" gebracht. Der Virus sei nach dem Konsum abgeschwächt wurden, stellte sein Arzt fest.

Angenommen der Konsum von Salvia Divinorum lindert oder - bestenfalls - heilt tatsächlich oben genannte Krankheiten bzw. Symptome, stellt sich natürlich die Frage wie dies möglich ist. Das Salvinorin A wird dafür kaum verantwortlich sein, da es nach bisherigem Wissensstand nur halluzinogen wirkt. Neben Salvinorin A, sind auch Salvinorin B, C, D, E und F aktive Wirkstoffe der Pflanze. Möglicherweise ist einer oder die Kombination mehrerer Salvinorine entscheidend für die Heilungen.

Eventuell löst Salvia Divinorum durch die wärmende Wirkung unterhalb der Haut Verkrampfungen und desinfiziert - unter Umständen - überhalb der Haut den salzigen Schweiß. Diese Theorie stammt von einem erfahrenem Konsumenten, welche zumindest die Heilung der Neurodermitis einigermaßen plausibel erklärt.

Das Halluzinogen Salvinorin A, welches in Salvia Divinorum vorhanden ist, könnte bei der Erforschung menschlicher Wahrnehmungs-Mechanismen grundlegende Bedeutung erlangen. Die damit gewonnenen Erkenntnisse könnten zum Verständnis von Wahrnehmungsstörungen, beispielsweise Schizophrenie, Alzheimer und manisch-depressiven Erkrankungen, beitragen.

Weiterhin könnte das Salvinorin A zur Behandlung von Heroin-, Kokain-, Amphetamin- und Alkohol- Abhängigkeit beitragen, sowie bei übermäßigem Konsum von Cannabis helfen. Das Salvinorin dockt an die kappa Opioid Rezeptoren im menschlichen Körper an, welche wiederum für die Wirkung von narkotisch wirkenden Analgetika zuständig sind. Salvia Divinorum unterdrückt mit Hilfe des Rezeptors das Verlangen nach den oben genannten Drogen, weshalb Salvia Divinorum in der Suchtbekämpfung eingesetzt werden könnte. Außerdem konnte nicht nachgewiesen werden, dass der Zaubersalbei psychisch oder physisch abhängig macht.

Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass der Wahrsagersalbei erhebliches medikamentöses Potential bietet. Mögen die angesprochenen Erfahrungen auch subjektiv, vielleicht auch teilweise Placebo-Effekte sein, sind sich erfahrenere Konsumenten längst einig bezüglich des medikamentösen Potentials.

Folgen eines Verbotes

Die Politik debattiert zur Zeit über das Verbot von Salvia Divinorum. In Australien, Israel, Italien, Dänemark und Norwegen ist die Pflanze bereits verboten oder unterliegt besonderen Auflagen.

Ein Verbot würde der Pharmaindustrie Tür und Tor öffnen. Sie könnte den Zaubersalbei alleine untersuchen und mit den Erkenntnissen eigene Medikamente entwickeln, mit denen sie Geld verdienen könnte und würde.
Private Konsumenten dürften den Zaubersalbei nicht selbst erforschen und von seinen positiven Effekten profitieren.


Besonderer Dank gilt Gehäd (Gät), für seine fachkundige und qualifizierte Hilfe bezüglich der biologischen Aspekte der Salvinorine.

Montag, 12. November 2007

Montag, 5. November 2007

Karikatur der Woche (5. November)

Rein formal gesehen nicht mehr ganz aktuell, die Aussage an sich ist immer noch aktuell.


(anklicken zum vergrößern)

Sonntag, 4. November 2007

zur "Raucherfrage"

Es gibt sie immer wieder. Sie verfolgen einen wie Mücken, die Scheiße gerochen haben. Gemeint sind Antideutsche. Antideutsche, die überall die deutsche Volksgemeinschaft sehen, die konsequent auf Auschwitz zusteuert. Egal wie absurd ihre Theorien auch sein mögen. Im Zuge der Raucher bzw. Nichtraucher-Gesetze, ist das gejammer wiedereinmal nicht zu überhören. Die Volksgesundheit werde dem Individuum übergeordnet, lautet ihre Kritik. Die Anschuldigungen gehen noch weiter. So einig wie in der "Raucherfrage", seien die Deutschen sich auch bezüglich der "Abschiebung von Ausländern, Verteufelung der USA, 'Kritisierung' von Israel" und dem Bau der Autobahnen gewesen. Diesmal sei die Gesundheit Knotenpunkt der Volksgemeinschaft. Nichtrauchern geht es also um die Volksgesundheit. Die Gesundheit des deutschen Arbeiters und der deutschen Frau, die Mutter der zukünftigen Arbeiter. Und da sich alle Deutschen einig sind, kann dies auch diesmal nichts gutes bedeuten. Soweit die antideutsche Logik. [1]

Jeder Mensch sollte frei entscheiden können was er oder sie gedenkt zu tun. Wenn man etwas als libertäres Ziel erklären könnte, dann wohl diesen Satz. Dass dies nicht ohne Einschränkungen geht liegt wohl in der Natur der Sache begründet. Ein von Antideutschen geschätzter Philosoph, Immanuel Kant, formulierte folgerichtig: "Meine Freiheit hört da auf, wo ich die Freiheit eines anderen einschränke".

Raucher, die rauchen obwohl es Nichtraucher stört (z.B. in einer Kneipe) handeln diesem Grundsatz schlicht zu wider. Sie überschreiten Grenzen, die andere Menschen in ihrer Freiheit verletzen und sie dazu einer gesundheitlichen Gefahr aussetzen.
Der Staat beschneidet mit seinen Nichtraucherschutzgesetzen die Freiheit von Rauchern auf die selbe Weise.

Da es momentan hitzige Debatten über die angesprochenen Gesetze gibt (in die ich mich übrigens nicht einklinken möchte) ist es grundfalsch den Deutschen eine Einigkeit wie bezüglich Abschiebungen, Verteufelung der USA und Israel sowie dem Bau der Autobahnen vorzuwerfen.

Mir liegt es fern irgendjemandem "Genussmittel", sofern Tabak denn als solches angesehen werden kann, zu verbieten. Aber die persönliche Freiheit muss Grenzen haben, damit ein Zusammenleben überhaupt möglich ist. Und diese Grenzen werden hier eindeutig von gewissen Antideutschen überschritten.

[1] http://rauchen.blogsport.de/2007/11/02/let-the-battle-beginn/

Sonntag, 28. Oktober 2007

Karikatur der Woche (28. Oktober)



Karikatur bei no npd gesehen. Wie wahr sie doch ist...
(zum vergrößern anklicken)

Freitag, 26. Oktober 2007

Lustprinzip out now


Groß angekündigt, endlich released. Lustprinzip von Egotronic. Nun, was soll man noch groß sagen. Klasse Album, tolle Beats und geniale Texte. Die Tracklist:

01 raven gegen deutschland
02 lustprinzip
03 der tausch (feat. kulla)
04 nicht nur raver
05 xtc boy (feat. nina and plemo)
06 meine sonnenbrille
07 ich kann dich fahren (feat.sedlmeir)
08 hip cool sexy
09 verliebt
10 interlude (von jonny weltraum)
11 afterhour

Die wohl beste Line auf dem Album gibt's im Lied "nicht nur raver". Dort heißt es:

Erinnerst Du dich noch an Rostock-Lichtenhagen?
Dort tobten echte Deutsche und das für mehrere Tage
danach waren sie die Opfer und begannen laut zu flennen
deßhalb sag ich: Deutschland soll brennen!


Wer keine 17,99€ für die CD über hat, sollte mal ein Blick hier rauf werfen.

Dienstag, 23. Oktober 2007

stop the bomb


Der Demobanner von Café Critique ist verschwunden. Die von CC geäußerte Kritik ist jedoch so aktuell und wichtig wie nie.
Klare Worte gibt es von Stephan Grigat. Hier das Radiointerview.

von freie-radios.net

Weitere sehr wichtige Texte gibt es auf der Homepage von CC (s. o.).

Sonntag, 21. Oktober 2007

Karikatur der Woche (21. Oktober)


Zur Abwechslung mal der Iran.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

noch mehr gutes Essen

Nachdem ich an dieser Stelle, bereits das vegane Tierrechtskochbuch empfohlen habe, folgt nun ein weiterer Tipp.
Diesmal handelt es sich um einen Blog namens kochenmitflisa.

Und, weil die beiden Betreiber so schöne Banner haben, setzt ich hier mal einen rein.
Kochen mit Flisa!

Guten Appetit!

Montag, 15. Oktober 2007

special army

Vor wenigen Tagen im TV gesehen, hier nur mal kurz geblogt.

Die IDF, Israels Armee, ist besonderen Bedingungen ausgesetzt. In der Weltöffentlichkeit verräterisch scharfer Kritik ausgesetzt müssen sie die Bewohner Israels vor dem Terror aus Ausl-und Inland beschützen. Terror, der vernichtend und nicht die Rebellion pubertärer Jugendicher ist, steht auf der Tagesordnung.

Stürmt eine Armee Häuser ist das nicht nur für die Soldatinnen und Soldaten eine brenzlige Situation, sondern auch für mögliche Geiseln und die Terroristen selbst. Darum werden vor der Erstürmung von Gebäuden meist Blend- und Rauchgranaten eingesetzt. Diese sind jedoch ebenfall weder Gesundheitsfördernd noch lindern sie die Angst von Geiseln. Im Gegenteil sie verunsichern und machen nervös. Manch einem Kidnapper mag deswegen schon die ein oder andere Kugel aus der Pistole entflüchtet sein, die wiederrum tödlich war.

Israels Armee hat eine etwas andere Granate erfunden. Wenn ich mich Recht erinnere heißt sie "I-Ball" oder so ähnlich. (Google konnte mich nicht bestätigen). Dieser Ball (es ist doch mehr ein Ball denn eine Granate), auch getarnt als Stein o. ä., verfügt über eine eingebaute Kamera, die dem Team der Armee ermöglicht in Räume zu sehen, bevor diese Erstürmt werden.

Der kleine Helfer ist nicht nur den SoldatInnen von großem Nutzen, er überrascht auch die Kidnapper, wodurch die Soldaten größere Chance auf die Befreiung der Geiseln haben.

ein netter Kommentar

Sag mal hast du eigentlich nen Schuss weg?!
Herr "badelehrling" denkst du alles ist eine Antisemitistische Weltverschwörung?!
Naja das Juden nicht so beliebt sind liegt wohl an der Weltpolitik Isral USA naja und diese unverschämten Geldforderungen von uns Generationen die wohl für die Taten des NS nichts können naja wems passt [1]


Guten Tag,
nein, ich denke nicht, dass ich "nen Schuss weg habe". Eher Sie. Oder, wenn das "nen Schuss weghaben" bedeuten soll, dass ich vom Mainstream abschweife, dann habe tatsächlich ich "nen Schuss weg", und nicht sie. Das bedeutet dann aber, Sie sind Antisemit und ich nicht. Damit kann ich leben.

Im Gegensatz zu Ihnen glaube ich nicht an Verschwörungstheorien (später mehr dazu). Wenn klar nachweisbar ist, dass Europa antisemitische Entscheidungen trifft, zur jüngsten antisemitischen Entscheidung der EU steht hier etwas, dann ist das keine Verschwörung, sondern eine Tatsache. Überhaupt ist die nicht-Unterstützung einer Menschengruppe, die umringt von Feinden die sie selbst wiederrum vernichten wollen, eine unakzeptable Angelegenheit. Im Falle Israels geht dies immer auch einher mit Antisemitismus.

Dass Juden nicht beliebt seien - dies sei mal als Tatsache dahingestellt - liegt nicht an der Politik Israels, sondern an dem Antisemitismus derjenigen, die keine Juden mögen. Antisemitismus ist eine irrationale Ideologie, die mit dem Handeln von Juden oder persönlichen Erfahrungen mit Juden rein garnichts zu tun hat. In Deutschland ist der Antisemitismus am zweit ausgeprägtesten weltweit! Obwohl es hier kaum noch Juden gibt! Außerdem sind Juden nicht für die Politik Israels verantwortlich, sondern die Israelis.

Die Parallele zu den USA zu ziehen ist dagegen antisemitisch, da es suggeriert, Amerika würde von Juden kontrolliert. Dies ist tatsächlich eine Verschwörungstheorie, die höchstens durch "Die Protokolle der Weisen von Zion" oder seiner zeitgenössischen Variante belegbar ist.

Unverschämt sind die Geldforderungen keineswegs; Der Völkermord Shoah war faktisch doch für einen Spottpreis zu haben. Aber ich zahle gerne Ihren Anteil, wenn Sie dafür mal Geld in Ihre Bildung steckten.

Bis auf weiteres sind anonyme Kommentare nun deaktiviert. Sie (die Kommentare) sind zwar ausdrücklich erwünscht, aber wenn dauernd "anonym" schreibt, ist mir das zu dumm. Die Anmeldung ist schließlich schnell, kostenlos und ich weiss, mit wem ich es zu tun habe.
Antisemitische Kommentare werden vermutlich nicht weiter kommentiert und evtl. gelöscht. Kritik an meinen Posts ist trotzdem willkommen - in angemessener Form!

Shalom,
badelehrling

[1] http://badelzseinbloeck.blogspot.com/2007/10/karikatur-der-woche-14-oktober.html

Sonntag, 14. Oktober 2007

Karikatur der Woche (14. Oktober)


Keine Sorge... es ist nur ein kleiner Strauch.

Diese Karikatur zeigt, dass Europa den Antisemitismus als "kleinen Strauch" verharmlost, obwohl er tatsächlich tief verwurzelt im Denken vieler Menschen ist.

Samstag, 13. Oktober 2007

der deutschen Linke liebstes Spiel

Ein kleines z.T. polemisches Replik auf einen grauenhaften Artikel beim Antistaat.
Das ist kein richtiger Artikel, mehr ein Post aus einem Forum. Zu dem Autor ist zu sagen, dass er so ein kleiner Wannabeutopist ist. Schon der erste Satz des Artikels, macht seine Unfähigkeit deutlich:

Palästina - oder was von dieser Vision übrig ist.
Sowas auf einem Blog zu schreiben, der sich selbst "Antistaat" nennt, spricht wohl für sich selbst.
Hier nun mein Post:

Lieber holymoses [Betreiber des Blogs],

als ich gestern Abend da saß, aufpassend auf son Windelscheißerkind, nahm ich mir die ausgedruckten Artikel zur Seite und las. Nachdem, der erste Artikel schon davon sprach, wie das "sehr freundliche" Volk Palästinas die flüchtenden Juden aufnahm, erinnerte ich mich an die zahlreichen Übergriffe der Palästinenser auf die Juden, die - oft genug - nicht einmal Zionisten wahren. Ich erinnerte mich an den Nazifreund el-Husseini und wie dieser palästinensische Mufti dafür sorgte, dass die Endlösung doch bitte schneller gehen sollte. Ich erinnerte mich daran, wie er einen Zug voll jüdischer Kinder zurück nach Auschwitz schickte, weil er die Weisen nicht im unterbesiedelten Palästina haben wollte. Selbstverständlich war er weder Antisemit,noch ein böser Mensch. Er hat die Kindern lediglich davor bewahrt, elternlos aufzuwachsen. Genau, wie die Juden, die doch lediglich ins Meer getrieben wurden, dort nicht hin sollten, weil sie sterben sollten - nein! Sie sollten sich lediglich zur Schwimmstunde dort einfinden. But these tricky jews thought they are going to be killed by a crowd of people who worked with the nazis. Dass das antisemitische Vorurteil Juden wären klüger als andere Menschen nicht stimmt, sollten sie wieder einmal bestätigen.

Nachdem der Text, dessen Autor sich am liebsten hinter der Gemeinschaftformel "wir Deutsche" versteckt, noch ein wenig rumheult und anklagt, dass es "bis heute keine palästinensiche Armee" gibt, und deswegen die Zionisten die Palästinenser vertrieben haben, ignoriert er nicht nur den Angriff der arabischen Armeen 1948 auf den einen Tag zuvor gegründeten jüdischen Staat mit arabischer Minderheit, er vergisst auch, dass diese Merheit größtenteils freiwillig ging um lieber in den Djihad gegen Israel zu ziehen. Nachdem Israel diesen Krieg gewann, besetze es Gebiete im nicht-Israel, in denen jüdische Mindehreiten lebten. Ihr gutes Recht, denn sie mussten diese Minderheiten beschützen, vor Menschen die umbedingt Hitler spielen wollten.

Nach Dämonisierung der USA und Bewunderung der japanischen Kamikazeflieger im WW2, wird noch verstädniss für die Palästinenser und ihr Suicidebombing geäußert. Sie haben es ja so schlecht, die Palästinenser! So schlecht, dass sich unter israelischer Besatzung z.B. die medizinischer Versorgung erheblich gebessert hat. So schlecht, dass Tonnenweise Lebensmittel nach Gaza und Westbank geschickt werden müssen, von Israel. Denn die Palästinenser sind partout nicht in der Lage, für sich selbst zu Sorgen. Ja, sogar Strom und Wasser beziehen sie von Israel. Wer mir auch nur einen Staat zeigt, der mit einem anderem im Krieg steht, und sie trotzdem am Leben erhält durch Medizin, medizinische Versorgung, Nahrung, Strom und Elektrizität - wer weiß was noch alles -, wer mir diesen Staat zeigt, vor dem ziehe ich meinen Hut.

Und weil es ihnen ja sooo schlecht geht, sind die Islamisten zufällig die einzigen Menschen, die sich so unendlich menschenverachtenden Praktike bedienen. Vor allem massakrieren sie nicht ihre Peiniger. Etwa Arafat oder Ahmadinedschad, nein sie bringen die um, die sie de facto am Leben erhalten.

Der andere Text "Wage den Vergleich - Israel" liest sich wie das Original "Mein Kampf" von Adolf Hitler. Gewarnt wird vor Verschwörungen, vor Zionisten, vor Juden. Die Israelis werden zu den neuen Nazis verklärt und natürlich bedroht Israel den Welfrieden. Fassen wir zusammen: Die Juden sind unser Unglück! Ohne Endlösung der Judenfrage, keine Erlösung der Menschheit!

Für eine genauere Auseinandersetzung von "Mein Kampf II" besteht keine Notwendigkeit. Oder hätte Hitler, bei rationalen Argumenten, seine irrantionale Vernichtungsideologie abgelegt und mit dem örtlichen Rabbi tee getrunken?

Neinnein, ich will sie nicht stören. Die deutsche Linke und ihr "ehrbarer Antisemitismus" (Jean Améry). Aber mir sind die ehrlichen Antisemiten immernoch lieber. Bei "Juda verrecke" kann ich mir solche Texte auch sparen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Die EU könnte Irankrieg und Holocaust verhindern

Darauf angewiesen: Kann die potentielle Hebelwirkung ökonomischer Sanktionen deutlicher herausgestellt werden? Schon Ende 2006 hatte eine Studie des iranischen Parlaments das Offenkundige bestätigt: Ohne europäische Ersatzteile und Industrieprodukte ist die iranische Wirtschaft binnen weniger Monate paralysiert. Wenn überhaupt noch eine Macht diesen Hebel rechtzeitig herumlegen kann, dann die EU.
[...]
Schon während des II. Weltkriegs hatte sich kaum jemand um das Schicksal der Juden kümmern wollen. Die Frage, ob ein Land oder eine Gesellschaft die aus der Nazi-Geschichte resultierenden Schlussfolgerungen gezogen hat, beantwortet sich nicht in Sonntagsreden, sondern konkret. In Bezug auf die deutsche und die österreichische Iranpolitik heißt die Antwort „Nein“. Irans Fortschritte bei der Erlangung der nuklearen Option drohen den Nahen Osten in den Schatten eines nuklearen Holocaust zu stellen. Die Zeitbombe tickt. Berlin und Wien stehen zweifellos in der vordersten Reihe – jedoch nicht bei jenen, die das Unheil abzuwenden suchen, sondern bei denjenigen, die ihm den Weg bereiten – aus welchen Gründen auch immer.


Matthias Küntzel bringt auf den Punkt, warum die EU als einzige Institution Irankrieg und zweiten Holocaust verhindern könnte.

lesenwert!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Don't talk about it!

Auch der Newsletter der israelischen Botschaft berichtete gestern über Tokio Hotel in Israel. Jedoch ohne ein Wort über die verbalen Ausschweifungen der Band zu verlieren.

Der Artikel im Wortlaut:

Tokio Hotel in Israel

Mehr als 3000 meist weibliche Jugendliche haben am Samstag im Messezentrum von Tel Aviv der deutschen Pop-Rockband Tokio Hotel zugejubelt, die eigens für diesen Auftritt nach Israel geflogen war. Überschattet wurde das knapp eineinhalbstündige Konzert durch einen Zwischenfall im Eingangsbereich der Halle, bei dem acht Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren verletzt wurden, nachdem eine Glastür dem Ansturm nicht mehr standhielt und zerbrach.

Die vier Magdeburger im Alter von 18-20 Jahren haben in den vergangenen Monaten den ersten Platz in den Airplay-Charts mehrerer großer israelischer Radiosender erreicht und sich dabei eine beachtliche Fangemeinde verschafft. Die Botschaft des Staates Israel in Berlin hatte die Band vor einigen Wochen über eine Petition in Kenntnis gesetzt, mit der etwa 6000 israelische Jugendliche um ein Konzert in ihrem Land baten.

Die Band wurde bei ihrem zweitägigen Aufenthalt in Israel von einem Mitarbeiter der Botschaft begleitet. Auf dem Programm stand auch ein kurzer Besuch in Jerusalem, zu dem die Band vom Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, Dr. Lars Hänsel, in Empfang genommen wurde.[1]


Es ist mir unerklärlich, warum die Redaktion verpennt hat, TH zu kritisieren.


[1] Botschaft des Staates Israel - Berlin, Infobrief vom 08.10.2007

Sonntag, 7. Oktober 2007

Karikatur der Woche (7. Oktober)

Holocaust? Ohne mich!

Gestern haben Tokio Hotel ein Konzert in Tel Aviv gespielt. Und obwohl "alle Belastungen im deutsch-israelischen Verhältnis wie der millionenfache Mord an Juden zur Zeit des Nationalsozialismus" (GMX) augeklinkt wurden, kahm auch diese Veranstaltung nicht ohne die nötige Portion Antisemitismus aus, die doch so gewohnt ist.

"Heute ist es scheißegal, was Euch passiert ist" und "scheißegal, was uns passiert ist", rief der gerade 18 Jahre alt gewordene Bill auf Deutsch seinem jungen israelischen Publikum zu.

"Scheißegal", ist das zwar keineswegs, aber wenigstens wird unter den kreischenden Teenies wohl kaum jemand gewesen seien, der oder die von den alliierten Armeen befreit wurde. Es bleibt aber zu bezweifeln, dass Tokio Hotel so weit gedacht haben. Erklärten sie doch vorher noch: "Wir sind echt komplett unbelastet, was so die politische Seite angeht".

Schaffen es Tokio Hotel zwar, sich dezent um die Worte "Vernichtung", "Shoah" oder "Holocaust" rumzudrücken, ist doch eindeutig was mti der "politischen Seite" gemeint ist.

Dann zu erklären, es sei "scheißegal" was "Euch" passiert ist, bedeutet Auschwitz keine weitere Bedeutung zuzumessen. Die Krönung aber ist es im selben Satz das eigene (deutsche) Schicksahl gleichzusetzen mit dem von "Euch". So ergibt sich doch schnell die Gleichung, die besagt, dass jüdisches Leiden im NS gleichzusetzen ist mit dem der Deutschen.

Wenn die junge Generation der Israelis dazu Applaus spendet, bleibt zu hoffen, dass sie entweder kein Wort verstanden haben oder aber zu Hause ordentlich Dresche von den Großeltern bekommen.

Es sollte noch erwähnt werden, dass Tokio Hotel hier nur stellvertretend für die Merheit der Deutschen stehen. Diese haben noch sehr viel zu lernen, sodass "Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe." (Adorno)

Zitatquelle: http://portal.gmx.net/de/themen/unterhaltung/musik/klatsch-tratsch/4750934-Tokio-Hotel-beglueckt-Fans-in-Israel,cc=0000001825000475093410HPTp.html

Sonntag, 30. September 2007

Die Narren der UNO

Ahmadinedschad hat wieder vor der UN gesprochen. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass die UN keine Moral hat - hier ist er. Denn eine Gesellschaft, die mit Schurkenstaaten und Menschenrechtsverbrechern gemeinsame Sache macht, kann nicht als Weltinstanz akzeptiert werden. Wir, Deutschland und Europa sollten uns auf eine andere Moralvorstellung berufen. Die Nato-Moral.


Weiter geht's hier.

Samstag, 29. September 2007

ein Narr verlässt die Bühne

Zum Abschied von Edmund Stoiber von der Bühne der Politik, legt der Blog eine offizielle Trauerminute ein, die erste Trauerminute überhaupt.

Ganz im Ernst. Politiker sind eigentlich alle gleich. Sie alle mögen Deutschland mehr oder weniger, wollen es regieren und "verbessern". Alle reproduzieren den Status quo, kassieren ihre Moneten am Ende des Monats und schwingen alle vier Jahre große Worte, damit sich ihr Gehalt vergrößert. Wenn sie dann gewählt wurden, wird gefeiert und beklatscht, dass die Deutschen schon wieder eine Herrschaft, ihre eigene, legitimiert haben.

Edmund Stoiber war anders. Er hat die Politik mit seinen Versprechern und seiner Antilogik zu etwas lebendigem und lustigem gemacht. Stoibers Reden waren wesentlich humorvoller als der Freitagabend auf RTL*.
Der Schmerz beim Gedanken, diesen Politiker missen zu müssen ist gar unerträglich. Hätte nicht jemand anders abtreten können?

Ein kleiner Rückblick auf sein Leben:


Und nun ein Tribut an den König von Bayern:


Nicht vorenthalten möchte ich euch den Freitagskommentar von Henryk M. Broder.
Hier geht's zum Kommentar.

Und weils so schön ist, noch ein Liedchen:


Mit traurigen Grüßen,
badelehrling

*oder wann und wo sonst der ganze Spaßkram kommt. Ich bin bekennender Nicht-TV-Gucker.

Freitag, 28. September 2007

Karikatur der Woche (28. September)

Manche Sachen sind wirklich grotesk. Zum Beispiel, wenn Shoahleugner und Amerikahasser, Mahmud Ahmadinedschad, Ground Zero besichtigen will, um einen Opferkranz niederzulegen.
Noch viel grotesker ist es allerdings, wenn er behauptet, es gäbe keine Homosexuellen im Iran. Es mag wenige geben, und es wird viel getan um sich dieser wenigen Homosexuellen zu endledigen, aber es gibt sie.

Entsprechend gibt's heute schon die Karrikatur für die Zukunft (das gilt nicht nur für's Formale im Blog, sondern auch für iranische Realitäten).

Sonntag, 23. September 2007

ein löblicher Idiot

Es gibt so viele Idioten auf der Welt. Alle angemessen zu huldigen, zu verspotten und zu verarschen wäre zwar witzig, aber sehr zeitaufwendig. Ein unglaublich selten doofes Exemplar menschlicher Verblendung möchte ich hier dennoch vorstellen. Den löblichen Reinhardn Pfaffenberg.

Seine unbeschreibbar lächerliche Website, pfaffenberg.permuda.net, ist einfach zu köstlich. Viel Spaß mit Pfaffenberg! Und immer dran denken: Er ist nur ein dummer deutscher Rentner aus Bayern...

Karikatur der Woche (23. September)

Mittwoch, 19. September 2007

Schmock des Tages

Ein gewisser User im WWW bereitete mir heute wieder Übelkeit und einen Lachkrampf zugleich. Er fragte:

Was genau stoert dich denn am Faschismus?

Ich antwortete ihm:
seine Existenz.


Wenigstenz räumt er mit seinem Nick, brainsucker, selbst ein, dass er nicht all zu helle ist. Immerhin. Einsicht ist ja bekanntlich der beste Weg zur Besserung.

ein kleiner Homepagetip

Da ich momentan wenig Zeit für's bloggen habe, meine Kamera kaputt ist und ich daher keine Bilder mehr von meinen Speisen machen kann, aber gebeten wurde mehr Rezepte zu bloggen, möchte ich euch das Tierrechtskochbuch.de empfehlen. 100% vegan und lecker.

Guten Appetit und viel Erfolg beim kochen, braten, backen, schmoren, dünsten, ...!

Sonntag, 16. September 2007

Samstag, 15. September 2007

Djihad mit Vorteilen

Der moderne Djihaddist benutzt im "Heiligem Krieg" auch gerne mal Raketen. Zwar töten die meist weniger Menschen als Selbstmordattentate, aber dafür ist der Djihaddist in der Lage mehrere Attentate zu vollbringen. Billiger sind die Raketen auch. Ob es gewollt war, dass dieser Djihaddist auch beim raketenschießen zu Allah kommt? Während er nun, völlig zerfetzt, im Paradies versucht seine zweiundsiebzig Jungfrauen zu beglücken, müssen wir auch noch darüber nachdenken.
Villeicht ist der Islam ja wirklich nicht so schlecht. Wer würde sich bei der Wahl zwischen Jungfrauen und denken, denn bitte für's zweitere entscheiden? Die Sippe dürfen die Märtyrer auch zu sich ins Paradies holen. Wenn das mal kein verlockendes Angebot ist!

Eines frage ich mich aber schon länger. Wie freizügig, darf es denn im Paradies sein? Oder ist die Verschleierung den (muslimischen) Erdlingen vorbehalten?

Mittwoch, 12. September 2007

Antifaschismus in der BRD

Längst bekannt, aber endlich geständig:

Dienstag, 11. September 2007

Zitat des Tages

Mitschüler: "Badelehrling, bist Du auch für die Israelis?"
Ich: "Ja"
Mitschüler: "Gut, ich finde auch, dass die Palästinenser den Israelis nicht einfach das Land wegnehmen dürfen"

Montag, 10. September 2007

neues Egotronic Album

Am 16.11.2007 ist es endlich so weit. Die zweite Egotronic CD, namentlich "Lustprinzip" wird dann endlich offiziell released. Vorgestellt wird die neue Scheibe an folgenden Tagen:

25.10.07 berlin (club ist mir grade entfallen-geb ich noch bekannt)
26.10.07 leipzig (conne island)
27.10.07 hamburg (hafenklang) [1]

Die Tracklist sieht wiefolgt aus:

1. raven gegen deutschland
2. lustprinzip (unwrapped soul mix)
3. ich kann dich fahren (egotronic vs. sedlmeir)
4. der tausch (egotronic feat. kulla)
5. hip cool sexy
6. meine sonnenbrille
7. xtc-boy (egotronic feat. plemo)
8. nicht nur raver
9. hello dad (brockdorff klang labor - remix)
10. verliebt [2]

Eine kleine Kostprobe, das Snippet, gibt's hier:

"Raven gegen Deutschland" hört sich, live zwar (imho) besser an, aber egal. Die anderen Tracks gehen dafür schön ab.

Macht noch viele Songs, Egotronic!


[1] http://torsun.blogsport.de/2007/09/10/egotronic-lustprinzip-snipped/
[2] http://torsun.blogsport.de/2007/08/27/noch-zu-tun/

Sonntag, 9. September 2007

Donnerstag, 6. September 2007

Eine Replik auf tschilli

Alle Zitate und der vorausgegangene Meinungsaustausch ist hier zu erfassen. Von dort sind auch alle folgenden Zitate.

1. Wie kann mensch denn bitte allen Ernstes stolz darauf seien andere Menschen zu verkrüppeln und an den Rohlstuhl zu fesseln?

Eine Ideologie, die Juden (stellvertretend: Israelis) oder andere "Ungläubige" zu Schweinen und Hunden denunziert; eine Ideologie, die von antisemitischer Paranoia in Schrift, TV, mentaler Haltung und Tat nur so strotz; eine Ideologie, die sich dem verschrieben hat, was Hitler bzw. die Deutschen und ihre Helfer nicht schafften, diesen Menschen ist einiges zuzutrauen. Zynischer Weise, könnte man sogar sagen, dass sie wirklich nicht stolz darauf sein können. Schließlich lebt besagte Person, ein Jude/Israeli, ja noch.

2. Warum sollten die Israelis bei der arabischen Meisterschaft mitspielen WOLLEN?

Israel tat immer viel um von seinen Nachbarn akzeptiert zu werden. Ein Sportfest, was doch "völkerverbindent" ist, wie immer betont wird, stellt eine gute Gelegenheit zur Begegnung dar. Ob die Israelis nun wirklich dort spielen wollen oder nicht, kann ich aber nicht mit Sicherheit feststellen.

1. Ein Konstrukt namens “Palästina”, das seiner Meinung ja wahrscheinlich das Gebiet von Israel beinhaltet ist ein Staat, ebenso wie der Libanon. Gefordert wird aber Solidarität mit Völkern, nicht mit Staaten.

Nono. Palästina, ist eine Region. Auch, wenn meist mit Palästina, ein palästinensicher Staat gemeint ist. Siehe auch Wikipedia. Staat und Volk werden, von dem Antisemiten aber Synonym verwendet - so scheint es mir zumindest.

Wie kommt eigentlich die gesamte Antiimp Szene auf den Gedanken Israel sei ein imperialistischer Staat? Mir fallen dafür momentan keine Beweise ein… Aber vielleicht will mir ja der*die ein*e oder andere Person auf die Sprünge helfen.

Imerialistisch ist Israel in der Tat nicht, aber ein von de USA unterstützer, westlicher, kapitalistischer Staat, ein jüdischer dazu, im Herzen der arabischen Welt. Damit erfüllt Israel alle Feindbilder der Antiimps. Objektivität ist da nicht zu erwarten, wie man sieht.


Und kommt mir nun bitte nich mit irgendwelchen achso besetzten Gebieten. Die gibts nämlich de facto nicht.

Kommt auf die Grenzen an. Seid 1967 gibt es sehr wohl von Israel besetze Gebiete - in der Westbank. Nur die Frage wie schlimm das nun tatsächlich ist und ob diese Besetzung so schlimm oder ungerechtfertigt ist, also Ursache und Wirkung, bleiben zu klären.

Grüße vom antideutschen Olympus-support

Mit der deutschen Sprache, der Zeichensetzung, Grammatik und so weiter nehme ich es ja auch nicht so genau; aber was der Support von Olympus sich erlaubt übersteigt das Maß der Aushaltbarkeit.
Um diesen, den 100. Post in diesem Blog, zu feiern, hier die Email:

Sehr geehrte Herr Badelehrling.
Danke für Ihre Anfrage.
Für Ihre Kamera sind Akku LI-10B , LI-12B geeignet. Es schein so aus entweder Ihre Akku sind zu Alt und schwach.
Entfernen Sie Ihre Akku, lassen Sie die Kamera 24 Stunden Stromlos und Versuchen Sie es mit eine andere Akku. Wenn es nicht Funktionieren werde und Sie können Fotografieren, aber nur der Blitz nicht funktioniert, scheint so aus der Blitz ist Defekt, die Kamera muss Repariert werden.
Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

[aus Fairnessgründen, Name entfernt]
Technical Care Specialist


Wenigstens stimmen die beiden Standartsätze. "Danke für ihre Anfrage" und "Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung."

Mittwoch, 5. September 2007

Die Nahostexperten und der Frieden

Inge Günther sucht nach der Zauberformel. Nach der Zauberformel zur Lösung des Nahost-Konfliktes. Unter dem vielversprechenden, aber nichts haltenden, Schlagwort "Analyse", durfte sie in der heutigen Ausgabe des "Kölner Stadt-Anzeigers" nach der Zauberformel zur Lösung des Nahost-Konfliktes suchen. Denn, wie sie in der ersten Zeile erklärt, "reden Olmert und Abbas ernsthaft über den Nahost-Konflikt". Hört sich toll an, denke ich mir, und stürze mich wissbegierig auf die Zeitung.

Schon die erste Zeile macht Hoffnung. Dort heißt es "Es klingt vielversprechend". Warum das so ist erfahren wir später. Olmert und Abbas besprechen die "Knackpunkte zur Lösung des Nahost-Konflikts". In besagtem Artikel heißt es:

Nach sieben Jahren wird wieder über die Knackpunkte zur Lösung des Nahost-Konflikts und die Rahmenbedingungen eines Palästinenserstaates geredet: Die Frage nach Jerusalem, Grenzen und Flüchtlingen.

Über Jerusalem könnte und müsste in der Tat debattiert werden. Jedoch zur richtigen Zeit, die noch lange nicht ist. Vorher müsste es eine ernstgemeinte Anerkennung Israels durch die gesamte arabische Welt oder wenigstens der israelischen Nachbarländern und der Palästinenser geben. Damit verbunden, müssten terroristische Gruppierungen mit aller Entschlossenheit der arabischen Staaten bekämpft werden. Diese, die beiden wichtigsten, Punkte werden aber in absehbarer Zeit wohl nicht erreicht werden. Von daher ist die ganze Diskussion sinnlos.
Die sogenannten "Flüchtlinge", Palästinenser, die während des Krieges von 1948 selbst gingen oder vertrieben wurden, spielen auch keine große Rolle. Zum einen, waren die friedlichen Palästinenser sogar während des arabischen Angriffskrieges (und danach) in Israel geduldet. Zum anderen, sollten sie in den beinahe sechzig Jahren, die sie nun nicht mehr in Israel wohnen, woanders sesshaft geworden oder verstorben sein. Trotzdem berufen sich massenweise Palästinenser auf ihr "Recht auf Rückkehr". Zu guter letzt, würde eine Massenimmigration von Moslems nach Israel das Ende für den jüdischen Staat bedeuten. Die Moslems, welche es als ihre religiöse Pflicht ansehen würden die Juden aus Palästina zu vertreiben, könnten in Israel Parteien gründen (oder bestehende wählen), die genau das fordern. Und Demokratie sei dank, wäre das auch möglich!
Nicht zu vergessen ist weiterhin, dass Juden in den 30'er und 40'er Jahren aus den meisten, wenn nicht allen, arabischen Staaten fliehen mussten, da sie dort nicht mehr als Bürger zweiter Klasse akzeptiert wurden. Über diese, wirklichen, Flüchtlinge verliert nie jemand auch nur ein Wort.
Trotz all dem ist Israel gewillt eine Lösung des "Flüchtlingsproblemes" zu suchen. Dafür stellen sie auch immer viel Cash in Aussicht, (meines Wissens nach) zuletzt 2000 in Camp David bzw. Taba.

Bleiben die Grenzen. Welche das sein sollen, weiß Günther auch bzw. sie schreibt:
Gleichzeitig will er [Olmert] vermeiden, dass ihm sein Rechtsaußen-Koalitionär Avigdor Liebermann abspringt. Klartext, wonach ein Staat Palästina, auf Basis der Grenzen von 1967 entstehen soll, eventuelle Abweichungen aber durch Landtausch kompensiert werden können, wird da schwer drin sein.

Diese beiden Sätze sind wirr, sehr wirr. Den Hauptsatz mal zum besserem Verständniss extrahiert: "Klartext wird da schwer drin sein".
Egal. Es geht um die Grenzen von 1967. Die sind auch vernünftig. Jedoch, wenn es denn wirklich zu dem Staat Palästina kommt, werden die Grenzen ein kleines Problem sein. Sicherheit für Israel, also ein Ende des Terrors und eine Abkehr von den antisemitischen und faschistischen Grundeinstellung vieler Palästinenser müssten zuvor bekämpft werden.

Dass Jerusalem, Flüchtlinge und die Grenzen entscheidende Konfliktpunkte sind ist nachweislich falsch. Solange nur über diese diskutiert wird, wird ein Frieden nicht möglich sein. Zumal es bemerkenswert ist, dass bei diese drei Punkten einseitig sind. Einseitig zu Ungunsten Israels.

Die Skepsis in Jerusalem und Ramallah sitzt tief, nach allem, was das israelisch-palästinensische Verhältniss belastet: Terror, die Toten, der Trennzaun in der Westbank, die Siedlungen. Es bedarf enormer Vorstellungskraft, um angesichts dieser Realität an eine Zwei-Staaten-Lösung zu glauben. Es könnte aber die letzte Chance sein, um den expandierenden Islamismus in der Region eine politische Alternative entgegen zu stellen.

Ein palästinensicher Staat ist zwar Teil des Islamismus, auch wenn dieser inklusive und nicht neben Israel existieren soll. Eine Alternative wäre er jedenfalls nicht.
Terror, Tote, der Trennzaun und die Siedlungen belasten das israelisch-palästinensiche Verhältniss wirklich. Hier ist Günther recht zu geben.
Jedoch geht der Terror von palästinensischer Seite aus, der Trennzaun ist eine Reaktion darauf und Tote nennt man in Palästina Märtyrer und werden gefeiert. Einzig der Siedlungsbau von israelischer Seite ist zu kritisieren. Solange es aber keine allgemeine Akzeptanz von Juden im "heiligem Land" gibt, machen ein paar Dörfchen den Kohl auch nicht fett. Ungeachtet dessen ist ein großteil der Siedler und die überwältigende Merheit der israelischen Bürger und Politiker bereit Siedlungen im Gegenzug für Frieden zu räumen.

Wir wollen mal hoffen, dass Olmert und Abbas klarer denken können als Inge Günther.


Alle Zitate aus dem "Kölner Stadt-Anzeiger vom 05.09.2007.