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Dienstag, 26. Juni 2007

Kritik an Nix-Gut Reaktion auf Nazischmierereien

Soeben kam der neuste Nix-Gut-Newsletter in mein Postfach geflattert. Der Nix-Gut Laden wurde Opfer von (neo)nazistischer Schmiererein, was im Newsletter aber verharmlost oder gar relativiert wird.

Erstmal ein Bild der Untat:

"In der Nacht vom 11.auf den 12. Juni, war es einigen hoch intellektuellen und wohl schwer beschäftigten Jugendlichen eingefallen, endlich mal was gegen ihre Langeweile zu tun und ordentlich auf die Kacke zu hauen, (um irgendwann seinen Kindern auch mal erzählen zu können, was man so für ein toller Hecht war, bevor man in die Arbeitslosigkeit, die Depressionen und den Alkoholismus verfiel).....und so machten sich Besagte, vermutliche mehrere heranreifende Täter, (das ist unsere Annahme weil Pubertät x Gruppendynamik), die aus der Geschichte scheinbar nichts gelernt und ein Bier zuviel getrunken haben, auf, um Ihren Frust in Form von künstlerischem Aktivismus, gegen hilflos eingebaute Schaufensterscheiben aus zu leben." heißt es im besagtem Newsletter.
Ich möchte mich gar nicht an diesem Monstersatz stören, der grammatikalisch unter aller Sau ist und dazu vor Sexismus nur so strotzt. Mich interessiert viel mehr, warum NG den TäterInnen alkoholkonsum andichtet, ohne dafür Anhaltspunkte zu haben bzw. zu nennen? Soll der Alkohol hier als Alibi dienen? Müssen sich "heranreifende Täter" nicht für ihre Taten rechtfertigen? Haben junge Menschen Narrenfreiheit? Darf es in solchen Fällen überhaupt Narrenfreiheit für irgendjemanden geben? Und warum führen die Opfer ein entlastendes Argument oder immerhin eine Vermutung zu Gunsten der Täter an? Wer das erfahren muss, wird sich wohl mit dem Stockholm-Syndrom befassen müssen.

Weiter geht es: "..Ja so sah das 'Kunstwerk' dann morgens aus.... kein bisschen Klischee, -nein- sondern durchdachte Parolen mit großem Talent zum Zeichnen hähä... Naja, wenn man sich das Bild aber richtig anschaut, haben wir ja vielleicht was falsch verstanden, denn irgendwie sieht es ein wenig so aus, als ob das 'Hakenkreuz' 'RAUS' soll und der 'Judenstern' als Signatur hinterlassen wurde.....naja, aber Spaß bei Seite!
Wie das Geschmier gemeint ist, sollte auch den NG-Menschen bekannt sein, zudem teile ich die Einschätzung kein bischen. Der Judenstern und das "RAUS" sind eindeutig auf der selben Fensterscheibe - das Hakenkreuz auf einer anderen. Auch sonst sehe ich keinen Hinweis darauf, warum sich das "RAUS" auf das Hakenkreuz beziehen sollte. Aber, war ja eh nur alles ein Witz der überaus humorlosen Nix-Gut-Chaoten - wie sie sich gerne selbst bezeichnen.
Viel bedenklicher ist schon, die Assoziation, dass der "'Judenstern' als Signatur hinterlassen wurde.....". Eindeutig: Der Jud' hat "ROTE SAU" und "Hakenkreuz RAUS" geschrieben und sein vernichtendes Zeichen darunter gesetzt. Also waren das keine Nazis, sondern Juden. Soviel zur Nix-Gut-Logik.

Darunter findet sich, dann folgender Satz "Seid wachsam im Kampf gegen Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und lasst Euch nicht unterkriegen!". Es scheint, als wären hier alle -ismen aufegzählt, die dem Autor/der Autorin gerade in den Sinn gekommen sind. Dazu noch Homophobie und fertig ist der antifaschistische Meistersatz. Leider wirkt der wenig überzeugend, gingen ihm doch bereits sexistische Äußerungen und antisemitisches Denkmuster vorraus.

Am Ende folgt wieder so ein Pseudo-Witz:
"UND VORSICHT!: Die Täter könnten noch mit roter Farbe und JN Aufkleber bewaffnet sein!!!"
Da machen mir NG-Newsletter-SchreiberInnen, bewaffnet mit Tastatur und ohne Verstand viel mehr Angst!

Mittwoch, 13. Juni 2007

Objektsexualität - Liebe mit Gegenständen

Gestern, stolperte ich über diese sehr interessante Kurzreportage. Leider scheint das Thema Objektsexualität kaum erforscht zu sein, weßhalb ich nicht viel hierzu sagen kann bzw. größtenteils auf meine eigenen Überlegungen ausweichen muss.

Objektsexualität bezeichnet die sexuelle Orientierung auf Gegenstände wie z.B Maschienen, Autos oder Bauwerke (Wikipedia). Diese Gegenstände, werden aber nicht wie beim Fetischismus dazu gebraucht um die Personen zu stimulieren, sondern als lebende, fühlende PartnerIn begriffen. Das Objekt wird somit in den Phantasien der Objektophilen vom Gegenstand zum Wesen mit Seele. Die Beziehung zwischen Mensch und Gegenstand, ist daher oft nicht allein auf sexuelle Aspekte begrenzbar. Emotionale Gründe spielen hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle.

Über die Gründe von Objektsexualität wird derzeit noch gerätselt. Vermutet werden sowohl eine genetische Bedingung als auch eine Prägung durch äußerliche Einflüsse.

An diesem Punkt beginnen meine Spekutulationen. Denken wir mal an die Leute, die mit Vorliebe Figuren sammeln, ihr Auto vergöttern, oder beim Shopping stundenlang Klamotten begaffen. Dies sind alles abstrakte Verhaltensweisen gegenüber Waren, die auf eine mystische Art und Weise ihrer Natürlichkeit enthoben und überbewertet, beschönigt werden. Bei Objektophilen scheint dieses Verhalten lediglich in einer extrem ausgeprägten Form vorhanden zu sein, stellt aber keine Besonderheit in einer materialistischen und technisierten Welt dar. Letzlich ist es aber gerade dieses ausgeprägte Verhalten, dass uns zeigt in was für einer komischen Welt wir leben.

Montag, 9. April 2007

Mixa, Du Macho!

Da Walter Mixa nicht namentlich im ersten Artikel meines Blogs für seine Ansichten gerügt wurde, werde ich dieses Versäumnis nun nachholen. Der katholische Bischof sorgt erneut für Schlagzeilen, die man (und gerade frau) sich näher ansehen sollte. Diesmal hatte er sich zur Aufgabe gemacht die Anti-sexisten und Feministinnen zu ärgern.

Mixa kritisierte die Pläne der Familienministerin, Ursula von der Leyen (CDU), für mehr Krippenpläte als "zutiefst unsozial und familienfeindlich". Für das Weltbild der Kirche eine typische, frauenfeindliche, Äußerung. Gehören Frauen doch an den Herd, sollen auf die Kinder aufpassen, keine Widerworte geben und auf den Mann hören.
Willkommen im Patrichat!

Er warf von der Leyen weiterin "veraltete feministische Forderungen aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts" vor und meinte, sie würde die Berufstätigkeit von Müttern forcieren. Leider sind viele Mütter gezwungen für den Lebensunterhalt ihrer Kinder und sich selbst aufzukommen. Ohne Krippeplatz stellt sich das oft als Herausforderung heraus. Abgesehen davon hat auch jede Mutter, wie jeder andere Mensch auch, das Recht arbeiten zu gehen. Hier zwischen männlein, weiblein und neutrum zu unterscheiden ist schlichtweg sexistisch. Mixa sollte anfangen sich von dem Familienbild zu lösen, wo Frauen am Herd sitzen und Männer arbeiten gehen. Gott - oder der Frauenbewegung - sei Dank, ist das nicht mehr so. Eine Gesellschaft die auf Grund des Geschlechts Unterschiede macht, ist diskreminierend und aus gutem Grund in emanzipatorischen Gesellschaften zumidnest formell überholt.